Eisenberg DAC Cup: Sieg für Krutzler und Wachter-Wiesler

Blaufränkisch-Weine mit der Bezeichnung Eisenberg DAC begeistern mit ihrer besonderen Würze und mine­ralischen Finesse.

Ganz im Süden des Burgenlandes liegt ein Gebiet, dessen wellige Hügel und steile Hänge mit Reben bepflanzt sind, während die Kuppen oft Laub- und Tannenwälder krönen. Hier treffen das kontinentale und das mediterrane Klima aufeinander, der Osten geht in den Süden über, Landschaften, Klimazonen und Kulturen vermengen sich zu einem Unikat, das still und oft verschlossen wirkt. Das Gebiet ist von zahllosen Grünnuancen geprägt, von abwechslungsreichen Geländewellen, stillen Orten und charakterstarken Menschen.

Von der rund 500 Hektar großen Rebfläche des Gebiets entfallen rund 180 Hektar auf die Sorte Blaufränkisch. Ausgehend von der prägnantesten Erhebung der Region wurden die Rotweine des Südburgenlandes seit jeher als »Eisenberger« bezeichnet, und man dachte dabei an mineralische, erdige Blau­fränkische mit einer ganz eigenen Finesse, wie sie in dieser Art nirgendwo sonst auftritt.


Christoph Wachter ist ­einer der Shootingstars des Eisenberg DAC / © Steve Haider, beigestellt

Diese alte Tradition wurde mit dem Etablieren eines »herkunftskontrollierten gebietstypi­schen Weines« wiederbelebt, der Begriff Eisenberg DAC (DAC = Districtus Austriae Controllatus) wurde eingeführt. An den steilen Hängen findet man vornehmlich Schieferböden, die sehr klarfruchtige, mineralisch geprägte Weine hervorbringen. Am Fuß der Erhebungen sind die Böden tiefgründiger mit stark eisenhaltigem Lehm, welcher für erdige Weine mit angenehmer Tanninstruktur sorgt. Beide Bodentypen sind in dieser Komposition einzigartig in Österreichs Weinlandschaft und garantieren daher einen unverwechselbaren Weintypus. Der Begriff Eisenberg stellt in der heutigen DAC-Landschaft Österreichs, die bisher neun unterschiedliche, geschützte Herkünfte definiert hat, eine Besonderheit dar. Denn »Eisenberg« bezeichnet zunächst nur eine relativ kleine Einzellage, einen Cru sozusagen, dann aber auch eine Ortschaft. Darüber hinaus fungiert der Begriff stellvertretend für sämtliche Blaufränkisch-DAC-Weine aus dem Südburgenland, die die not­wendigen gesetzlichen Bedingungen erfüllen. Man hat also den überdurchschnittlichen Ruf der Paradelage klugerweise gleich zum »Mar­kenzeichen« der Gesamtregion gemacht.

Der Eisenberg DAC kommt in zwei Kategorien zum Konsumenten: seit dem Jahrgang 2009 als Klassik und bereits seit 2008 als Reserve. Würzige Mineralik ist das charakteristische Merkmal des klassischen Eisenberg DAC. Gemeinsam mit einem fruchtigen, erfrischenden Sortenbukett nach Kirschen, Weichseln und Brombeeren, mit eleganter, nicht aufdringlicher Struktur, charmantem Tannin und einer erfrischenden Säure zeigt dieser Wein alle Vorzüge seiner Herkunft und bleibt auch beim Alkoholgehalt bei bekömmlichen 12,5 bis 13 Vol.-%. In der Region genießt man dazu das saftige Stubenhendl, zu dessem zarten Fleisch sich ein leichtfüßiger und würziger Eisenberger Blaufränkisch besonders gut kombinieren lässt. Die Eisenberg DAC Reserven sind die später geernteten Blaufränkischen oder Weine aus wärmeren Lagen. Sie entwickeln Dichte und Kraft, zeigen mindestens 13 Vol.-% und benötigen daher auch eine längere Lagerzeit. Sie werden als »Reserve« bezeichnet und reifen in großen oder kleinen Holzfässern, bevor sie im zweiten Jahr nach der Ernte in den Verkauf gelangen. Mit ihren komplexen Aromen passt die Eisenberg DAC Reserve perfekt zu einem Filet vom Moorochsen, einer Spezialität aus dem Südburgenland.

Beim Eisenberg DAC Cup 2014 reüssierten das Weigut Krutzler in der Kategorie Eisenberg DAC mit dem Eisenberg DAC 2013 sowie das Weingut Wachter-Wiesler in der Kategorie Eisenberg DAC Reserve mit dem Alte Reben 2012.

Alle prämierten Weine finden Sie im Tasting.

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Text von Peter Moser
Aus Falstaff Nr. 07/2014