Der 2000er-Pétrus durfte 14 Monate im All reifen.

Der 2000er-Pétrus durfte 14 Monate im All reifen.
© Shutterstock / Christie's Images Limited 2021

Eine Million Dollar für den Wein aus dem All

Der galaktische Pétrus 2000 durfte 14 Monate auf der Raumstation ISS reifen und wird mit einer irdischen Schwesterflasche in einer kostbaren Truhe versteigert.

Es wäre der höchste Preis, der jemals für eine Weinflasche bezahlt wird, sollte der Schätzpreis von einer Million Dollar (830.000 Euro) annähernd erreicht werden. Das Objekt der Begierde ist ein Pétrus aus dem Jahr 2000, der von Falstaff mit 98 Punkten eingeordnet wurde, selbstverständlich noch ohne All-Reife.

Die Versteigerung des reinsortigen Merlots mit dem wohl schlechtesten CO2-Fußabdruck der Geschichte wird vom New Yorker Auktionshaus Christie's durchgeführt. Der ohnehin schon sehr gefragte Wein des Château Pétrus reifte im Rahmen eines Experiments 14 Monate lang auf der Internationalen Raumstation (ISS). Er war einer von insgesamt zwölf Grand Crus, die nach dem Aufenthalt im All auf Abweichungen zu den Flaschen auf der Erde untersucht wurden. Wenig spektakuläres Ergebnis des Experiments ist, dass sich Farbe, Geschmack und Aroma zwar verändert haben, dass die Qualität aber nicht geliltten hat. Für die Astronauten darf man hoffen, dass zumindest eine Flasche auch vor Ort verkostet werden durfte.

Die einzigartige Flasche des galaktischen Weines wird in einer eigenwilligen Truhe angeboten, die vom Pariser Maison d'Arts Les Ateliers Victor handgefertigt wurde, zusammen mit einer Flasche des irdischen Pétrus 2000, einem Dekanter, Gläsern und einem aus einem Meteoriten gefertigten Korkenzieher. Der Erlös der privaten Versteigerung soll in die Finanzierung zukünftiger Weltraummissionen fließen, die sich mit Agrar-Forschung befassen. 

Handgefertigte Truhe für die beiden Weine – einen galaktischen und einen irdischen.
Christie's Images Limited 2021
Handgefertigte Truhe für die beiden Weine – einen galaktischen und einen irdischen.
Bernhard Degen
Autor
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