Ein Tag mit Shannon Bennett in Wien

Der australische Spitzenkoch machte auf seiner Welttournee in Wien Station, um sich kulinarisch inspirieren zu lassen. MIT FOTOS

Er kocht sich um die ganze Welt: Der australische Spitzenkoch Shannon Bennett reist derzeit mit vier seiner Köche in 101 Tagen über die Kontinente - einerseits, um sich Inspirationen für seinen neuen kulinarischen Reiseführer zu holen, andererseits, um einen exklusiven Kreis an Gästen mit einem australischen Luxusmenü zu verwöhnen. Auch in Wien machte der 37-Jährige Station. Die Emanzipation der australischen Küche hat sich der mehrfach ausgezeichnete Chefkoch auf die Fahnen geschrieben, erzählt er dem Falstaff, der ihn auf seinem Trip durch Österreichs Hauptstadt begleitet.

Star in »down under«
»Wenn du mit verbundenen Augen in meinem Restaurant ›Vue de Monde‹ sitzt, will ich, dass du weißt, dass du in Melbourne bist«, meint Bennett. Als 15-Jähriger begann er in seiner Heimatstadt seine Karriere mit einer Lehre im Hyatt. Dann begab er sich auf Entdeckungsreise nach Europa, kochte mit Albert Roux, John Burton Race und Marco Pierre White. 2000 eröffnete der Australier sein erstes Restaurant »Vue de Monde«. Heute ist er Star vieler Kochsendungen und Autor vieler Kochbücher.

Wie schmeckt Melbourne?
Den besonderen Geschmack Melbournes machen für Bennett vor allem die regionalen Zutaten aus, zudem kocht der Miele-Markenbotschafter nur mit Induktionsherd. »Wenn man nach Melbourne kommt, dann soll es nicht wie in Frankreich oder England schmecken - dafür kann man auch in Europa bleiben.« Dieses Credo bringt oft Schwieirgkeiten mit sich, wenn der Australier fern von seinen heimischen Spezialitäten kocht. Es ist eben nicht ganz einfach, in Europa Gewürze wie Saltbush oder Bennetts Lieblingsfisch Barramundi aufzutreiben.

Lieblingsthema Fisch
Apropos Fisch: Bei diesem Thema blüht der Australier förmlich auf. Seinen Fisch bezieht Bennett von »seinem Fischer«, der nur acht Köche in ganz Australien beliefert. Dieser erlernte über zehn Jahre in Japan die Kunst des »Ikijime«. Dabei wird zunächst der Fisch mit einem Stich ins Gehirn getötet, und danach werden die Nerven des Rückgrats abgetötet. Der Vorteil: Der Fisch kann wesentlich schneller gekühlt werden und bleibt somit frischer. Davon konnte sich die erlesene Gästeschar beim Abenddinner überzeugen. Neben dem Barramundi präsentierte Bennett auch sein »Signature dish« mit Aal und Kaviar, verfeinert mit weißer Schokolade - ein ungewöhnliches, aber unglaublich harmonisches Geschmackserlebnis.

Das Dinner in der Miele Galerie für erlesene Gäste wie Peter Weck, Ramesh Nair, Maya Hakvoort, Botschaftssekretär Mohan Mathews, Erwin Gegenbauer (Gegenbauer Essig), Josef Weghaupt (Joseph Brot), Christian Pöhl & Johannes Lingenhel (Pöhl am Naschmarkt), Lichtkünstlerin Victoria Coeln, Max Platzer (Club der Wiener Kaffeehausbesitzer) und Hanni Rützler bildete den gelungenen Abschluss von Shannon Bennetts Tag in Wien.

Die Fotos des kulinarischen Ausfluges finden Sie in unserer großen Bilderstrecke.

Shannon Bennetts australisches Menü in der Miele Galerie:

Geräucherter Aal, Kaviar

Barramundi, Garnele, Knoblauch

Känguru, Birne, Macadamia

Australische Pavlova

Lamington, süße Muscheln

Weinbegleitung des Stiftes Klosterneuburg:
 
MATHÄI brut 2010 als Aperitif
Wiener Gemischter Satz 2012
Grüner Veltliner Hengsberg 2012
St. Laurent Reserve 2011

(Sascha Bunda)

Sascha Bunda
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