Sämtliche Weine wurden beim Abendessen im Sternerestaurant »EssZimmer« aus der Magnum-Flasche verkostet.

Sämtliche Weine wurden beim Abendessen im Sternerestaurant »EssZimmer« aus der Magnum-Flasche verkostet.
© Peter Moser

Ein Fest für Masseto

Das legendäre toskanische Weingut und die bayrische Weinhandelsfamilie Bovensiepen luden einen kleinen Kreis von Weinfreunden zu einem Abend der Extraklasse.

Uniquer Schauplatz des »Masseto Vertical Tasting Dinners« war das mit zwei Michelin-Sternen geadelte Restaurant »EssZimmer« in der BMW-Welt in München-Milbertshofen, wo Chef Bobby Bräuer die einzelnen Flights kulinarisch perfekt begleitete. Alpina-Gründer Burkard Bovensiepen und sein Weinhandelschef Markus Geigle hießen die Weingutsdirektorin Alexandra Belson und die erwartungsvollen Gäste mit einem herrlichen Champagne Blanc de Blancs Brut »Le Mesnil sur Oger« Grand Cru 2005 aus dem Hause Pascual Doquet in Verus willkommen, der legendäre Kellermeister von Masseto, Axel Heinz führte durch mit ausführlichen Kommentaren zu den einzelnen Weinen und Jahrgängen souverän wie gewohnt durch die Probe. Die Verkostung präsentierte fünf Flights à je drei Jahrgänge Masseto, die zwar innerhalb des Trios nach Alter gereiht waren, aber insgesamt nicht chronologisch, sondern nach Stil der Jahrgänge in mundgeblasene Zalto-Bordeauxgläser eingeschenkt wurden. 

Kultwein seit 1986

Ein weitere Besonderheit: sämtliche Weine wurden aus der Magnum verkostet, ein ausgesprochen seltenes Erlebnis, da man bei Masseto mit der Produktion von Großflaschen sehr zurückhaltend ist und mit den Verkauf dieser Raritäten noch mehr. Die präsentierten Weine stammten aus den Jahrgängen 1989 bis 2015, wobei letzterer aktuell noch nicht am Markt erhältlich ist, den Gästen also als kleines Extra und Ausblick auf die erfreuliche Zukunft serviert wurde. Aktuell wird ja für Masseto, der aus dem Mutterweingut Tenuta dell’Ornellaia ausgegliedert wurde und als einziger italienischer Kultwein am Platz Bordeaux gehandelt wird, ein eigenes Weingut errichtet. Haupteigentümer dieses von Marchese Lodovico Antinori aus Florenz gegründeten Betriebs in Bolgheri ist heute die Familie Frescobaldi. Der erste Jahrgang dieses weltberühmten reinsortigen Merlots war der Jahrgang 1986. Seither zieht dieser Wein mit seiner komplexen Aromatik und enormen Suggestionskraft Weinfreunde in aller Welt in seinen Bann.
Die jüngste Probe stellte wieder eindrucksvoll unter Beweis, dass dieses Gewächs seinen Rang unter den weltbesten Rotweinen auch dank seiner Entwicklungsfähigkeit und Langlebigkeit verdient, die in diesem Fall durch die Magnumflaschen noch in idealer Weise verstärkt wurde. Eine Qualität, die auch ihren Preis hat, die jüngsten Jahrgänge kosten je nach Anbieter etwa zwischen 500 und 700 Euro (pro 0,75l-Flasche), gesuchte Spitzenjahrgänge erzielen noch weit höhere Preise. Da die internationale Nachfrage aber die limitierte Produktion weit übersteigt, kann man bei Masseto immer von einer Preissteigerung ausgehen, so man vorhat, sich jemals von einer Flasche zu trennen. Denn dies fällt schwer, wie jeder weiß, der Gelegenheit hatte, einen voll gereiften Masseto in all seinen Facetten auszukosten.
Zu den Verkostungsnotizen

Peter Moser
Peter Moser
Wein-Chefredakteur Österreich
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