Die Lebensmittel-Labors müssen dieser Tage Überstunden machen.

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Eier-Skandal nun doch in Österreich angekommen

Zwei Verdachtsfälle in Oberösterreich bestätigen Vorbehalte gegen Eier in der Gastronomie – bei verarbeiteten Produkten herrscht große Ungewissheit.

Der von den Niederlanden ausgehende Eierskandal hat sich zu einer EU-weiten Misere entwickelt. Den Behörden zufolge sind schon nahezu alle EU-Länder betroffen und auch vor Österreich macht die Krise keinen Halt. Nachgewiesen wurde das Insektengift in Eiprodukten für den Gastronomiegroßhandel mit Herkünften aus Deutschland, Niederlanden, Belgien und Polen. Auf genau diese Problematik von verarbeiteter Ware in der Gastronomie hat Falstaff in einem Artikel zu Ostern hingewiesen. Während man privat großen Wert auf die Herkunft und Qualität der Eier legt, lässt man sich in der Gastronomie immer noch Eier ungeklärter Herkunft unterjubeln. Es gibt nur wenige Wirte, die auf der Speisekarte angeben, woher sie ihre Hühnereier beziehen. Noch gravierender ist das Problem bei verarbeiteten Produkten wie Nudeln oder Backwaren – eine Angabe der Herkunft der Eier ist nicht vorgeschrieben – ebensowenig muss angegeben werden, ob es sich um Bio-Ware handelt.
Die Qualität der Hühnereier von österreichischen Landwirten ist unbestritten, der Eiercode (siehe unten) gibt detailliert Aufschluss über Herkunft und Art der Haltung. Strengste Kontrollen führt beispielsweise die AMA durch, die die geprüften Betriebe mit dem Gütesiegel auszeichnet. 

Eiercode gibt Auskunft

Ein Blick auf die Eier-Kennzeichnung lohnt sich immer, nicht nur wenn es keinen aktuellen Gift-Eier-Skandal gibt. Jedes in der EU gelegte Ei, das für den Handel gedacht ist, muss einen einfach lesbaren Eiercode tragen. Die erste Ziffer gibt Auskunft über Art der Haltung:
0 bedeutet Bio-Haltung
1 = Freilandhaltung
2 = Bodenhaltung
3 = »ausgestaltete« Käfighaltung
Gar kein Code: Import aus einem Nicht-EU-Land, sehr wahrscheinlich aus einer Legebatterie.
Was den aktuellen Eier-Skandal betrifft, liefert der darauf folgende Ländercode den entscheidenden Hinweis. AT steht für Österreich, DE für Deutschland, NL für Niederlande. Nach dem Ländercode folgt die Betriebsnummer. Zum entspannten Genuss des Frühstückseis spricht nichts dagegen, vor dem Kochen einen Blick auf den Code zu werfen. Ein Beispiel: 0 - AT - 1234567. Hier handelt es sich um ein Bio-Ei aus Österreich.

»Quick-Egg-Check« unter www.eierdatenbank.at

Wie gefährlich ist Fipronil?

Das Insektizid Fipronil, das zur Läusebekämfpung v.a. in niederländischen Hühnerställen eingesetzt wurde ist für wirbellose Tiere wie Bienen, Zecken, Milben oder Flöhe tödlich. Behördenangaben zufolge besteht bei den bisher gefundenen Problemeiern keine unmittelbare Gefahr für gesunde Erwachsene. Bei der gemessenen Dosis ist ein Konsum von sieben Eiern pro Tag laut AGES tolerierbar. Bei Kindern (10 kg Körpergewicht) liegt die Toleranzgrenze allerdings bei nur einem Ei pro Tag. 

Bernhard Degen
Autor
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