Simone Edler, Geschäftsführerin von ­Campari Austria.

Simone Edler, Geschäftsführerin von ­Campari Austria.
© Campari Austria

Edler: Aperitivo als Chance zur Gästebindung

Im deutschsprachigen Raum steht das Feierabend-Ritual Aperitivo erst in den Startlöchern. Warum es unbedingt in Betracht gezogen werden sollte, weiß Simone Edler.

PROFI Wie nehmen Sie die derzeitige Bedeutung des Aperitifs in der ­Gastronomie wahr?
Simone Edler Gerade in Lokalen ohne Fokus auf den Küchenbetrieb wird diese immer populärer. Das Konzept ist relativ einfach umzusetzen und man lässt dem Gast mit ein paar kleinen Snacks eine Wertschätzung zukommen und die Möglichkeit, den Hunger zu »überbrücken«. Darüber hinaus kann ein neuer wertiger Konsumanlass in einer ruhigeren Nachmittagszeit geschaffen werden.

Welche Chancen sehen Sie für die ­Gastronomie in Bezug auf den Aperitif?
In der Gästebindung. Der Gastronom hat einen zusätzlichen Moment, Gäste anzusprechen, da man mit einem Aperitivo das Angebot und somit das Besucherzeitfenster erweitert, und dadurch Umsatzsteigerung erzielt. Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft bzw. machen aus einem Moment etwas Besonderes, den man ­gerne wiederholt und wiederkommt.

Wo sehen Sie noch Unwissen, Missstände in Bezug auf den Umsatzbringer Aperitif?
Das Vorurteil »Der Gast isst sich am Aperitivo-Snack satt« beherrscht leider immer noch viele – oft traditionelle oder ländliche – Betriebe. Der Gedanke an den Wareneinsatz lässt den Gastronomen oft von einem Aperitivo-Snack zurückschrecken, ohne den Blick, dass ein solcher Snack die Verweildauer des Gastes verlängert bzw. den Moment premiumisiert, einen USP und Treue schafft.

Alexandra Gorsche
Alexandra Gorsche
Herausgeberin Profi
Sonja Planeta
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