Eckart Witzigmann-Preis für die Familie Reitbauer

Heinz Reitbauer Vater und Sohn erhielten den Preis für »Große Kochkunst«. Außerdem ausgezeichnet: Mick Hucknall, Shuzo Kishida und Jon Rose.

Mit einer großen Gala wurde am Mittwoch der Eckart Witzigmann Preis im Münchner BMW Museum gefeiert. Der Internationale Preis, kurz ECKART, hat sich in zehn Jahren zu einer der bedeutendsten Ehrungen für herausragende Verdienste um Kochkunst und Esskultur entwickelt. Bei der Verleihung waren 180 Gäste aus Wirtschaft, Kultur und Gastronomie von der Show begeistert. Der Jahrhundertkoch würdigte seine Kollegen Shuzo Kishida sowie Heinz Reitbauer Vater und Sohn. Der ECKART 2014 für kreative Verantwortung und Genuss ging an Surferlegende Jon Rose und sein Projekt »waves 4 water«, für seine Verdienste um die Lebenskultur wurde der Sänger Mick Hucknall geehrt. 

Hauptpreis für Familie Reitbauer
Der Preis für Große Kochkunst geht an Heinz Reitbauer Vater und Sohn. Vater Reitbauer übernahm 1970 ein unbedeutendes Ecklokal in Wien und machte es als »Steirereck« zunächst zu einem gutbürgerlichen Gasthaus, dann zu einem Restaurant von Weltrang. 1996 eröffnete er an einem abgelegenen Alpenpass in der Obersteiermark das Steirereck am Pogusch. Heinz Reitbauer jr. ist seit 2005 Küchenchef und Inhaber des neuen Steirerecks in Wien, das unter die 50 besten Restaurants der Welt gewählt wurde. Frühere Preisträger dieser zentralen Kategorie waren Weltstars der Küche wie Elena Arzak, Ferran Adrià, Joel Robuchon...

Die Quintessenz
Den ECKART 2014 für Innovation durfte Shuzo Kishida aus Tokio entgegennehmen. Der Drei-Sterne-Koch verbindet in seinem Restaurant »Quintessence« die Reinheit der japanischen Küche mit der Finesse der französischen und verhilft so besten Lebensmitteln zur perfekten Geltung. »Das Resultat ist die gegenwärtig innovativste Fusion zweier traditionsreicher Koch-Kulturen«, lobte Eckart Witzigmann den jungen Kollegen.

Savoir vivre
Der ECKART 2014 für Lebenskultur ging an Mick Hucknall. »Er ist ein großer Musiker, dazu ein Mensch, der Lebenskultur nicht nur schätzt und lebt, sondern sich auch immer wieder in unterschiedlichen Projekten für Qualität und Nachhaltigkeit engagiert«, schreibt die Jury in ihrer Begründung. Zwei dieser Projekte sind ein Weingut am Ätna (Sizilien) sowie die Bewirtschaftung eines großen Anwesens am Fluss Finn im Norden von Irland. Hier setzt sich Hucknall erfolgreich für den Erhalt der wilden Lachse ein, deren Bestand sich in zehn Jahren verdoppelt hat.

Soziales Engagement und Nachhaltigkeit
Um dem sowohl für die BMW Group als auch für die Witzigmann Academy wichtigen Thema Nachhaltigkeit noch mehr Gewicht zu verleihen, wurde gemeinsam der Preis für kreative Verantwortung und Genuss entwickelt. Diese Auszeichnung ist von der BMW Group mit 10.000 Euro dotiert und ging dieses Jahr an Jon Rose und das Projekt »waves 4 water«. Rose engagiert sich für sauberes Trinkwasser, in dem er hunderte von Reisenden in entlegenen Regionen der Welt je zehn Filter verteilen lässt. So entstand ein modernes soziales Netzwerk mit inzwischen tausenden von Unterstützern.

Viele Sterne in der Küche
Das Menü für die Gala gestalteten acht Starköche: Dani Garcia (Marbella), Bobby Bräuer (EssZimmer, BMW Welt), Alex Atala (Brasilien, Preisträger 2013), Roland Trettl (Preisträger 2006), Ugo Alciati (Alba, Piemont), Tohru Nakamura (Geisels Werneckhof, Preisträger 2010) sowie Dominik Fitz (Hangar 7, Salzburg) und Philipp Sigwart (St. Hubertus, Abteital, Südtirol).

(Redaktion)

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