Doppler und Gradwohl zieht es ins Burgenland

Die Gerüchteküche brodelt. Eine Übersicht über beschlossene und mögliche Rochaden.

Die »Blaue Gans« und das »Henrici«, zwei der besten Restaurants des Burgenlandes, stehen vor grundlegenden Änderungen. Leo Doppler, der Patron des Wiener »Hansen«, ist im Gespräch mit Vertretern der Familie Esterházy, die die Gastronomie im gleichnamigen Schloss neu vergeben will. Gemeinsam mit seinem langjährigen Partner Gerhard Kaltenbacher soll Doppler das Restaurant »Henrici« und das Café »Maskaron« übernehmen. Doppler verweist auf laufende Gespräche und einem möglichen Start im Frühsommer. Dem Gastronom reizen die schönen Immobilien und er findet die nachhaltige Philosophie der Familie Esterházy sehr spannend. Es gibt eigene Fischzuchten, Rinderzuchten und natürlich das Weingut, womit man sehr gut arbeiten kann. »Ich habe da einige Ideen«, kommentiert Doppler vielsagend. Küchenchef Laszlo Horvath soll im Henrici bleiben, der bisherige Betreiber Michael Rabina arbeitet an einem Hotelprojekt in Rust.

Gut Ding braucht Weiden
Joachim Gradwohl ist der wohl umworbenste Küchenchef Österreichs, der aktuell am »freien Markt« verfügbar ist. Nach seinem kurzen Engagement im »Fabios« und dem geplatzten Deal mit dem Shangri-La will er aber einen eigenen Herd und ist schon seit längerem auf der Suche nach einer passenden Immobilie. Wenn er bei Location-Checks gesehen wird, dann löst das sofort Gerüchte aus. Zuletzt wurde er bei der Besichtigung der »Blauen Gans« in Weiden gesehen. Gradwohls Partnerin Lilli Kollar bestätigt Gespräche mit Bernhard Göschl, dem Besitzer des Seeparks Weiden, legt aber Wert auf die Feststellung, dass es noch keine unterschriebenen Verträge gibt. »Wir sehen uns viele Locations im Osten Österreichs an, auch den Florianihof in der Wachau, aber wir haben noch keine Entscheidung getroffen. Oliver Wiegand, der bisherige Küchenchef der »Blauen Gans«, hat mittlerweile sein neues Projekt am Friedrichshof – der ehemaligen Otto-Mühl-Kommune – begonnen.

Daniel Kellner geht ins »Skopik & Lohn«
Das beliebte Wiener Beisel »Skopik & Lohn« hat in den letzten Jahren wenig Nachhaltigkeit bei dem Engagement seiner Köche gezeigt, jetzt konnte aber ein vielversprechender Koch verpflichtet werden. Mit dem Gerer-Schüler Daniel Kellner konnte Betreiber Horst Scheuer ein großes Talent anheuern, das auch das richtige Gespür für klassische Wiener Küche hat. Kellner sagt im Gespräch mit Falstaff, dass sich an der Küchenlinie anfangs nichts ändern wird, dass er aber mit der Zeit seine eigene Handschrift deutlich machen will. Zuletzt war er gemeinsam mit Gerer im »Teatro« und davor in der »Bergstation« tätig.

Kreuzwirt 2.0
Wie Falstaff berichtet hat, wird der Betrieb der Familie Polz am Pössnitzberg neu ausgerichtet. Das Hotel hat mit Thomas Prenneis, dem ehemaligen Direktor des Loisium Ehrenhausen, eine neue Leitung bekommen. Der Nachfolger von Küchenchef Gerhard Fuchs ist Anthony Saxton, der zuletzt in Graz tätig war, unter anderem im »das Schlossberg«. Die Küche soll vom Niveau bodenständiger werden und wie früher mit regionalen Lieferanten auskommen. Man kalkuliert bewusst ein Downgrading bei den Restaurantführern ein, will den Gästen dafür aber auch bei der Preisgestaltung entgegen kommen.

Kurz notiert
Robert Huth hat in der Weihburggasse in der Wiener City mit dem »Stadtgasthaus« seinen sechsten Betrieb aufgesperrt. Die Umar-Brüder expandieren nach der Niederlassung am Viktor Adler-Markt weiter und werden am Wildpretmarkt in den Räumlichkeiten des ehemaligen »Salut« ein neues Fischrestaurant eröffnen. Robert Letz vom »Schlosspark Mauerbach« bekommt in der Küche Unterstützung von Karl Spenger, zuletzt im »La Veranda« im Hotel Sans Souci.

von Bernhard Degen

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Bernhard Degen
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