Domaine de la Romanée-Conti wurde zum Erpressungsopfer

Erpresser drohte mit Vergiftung der Rebberge und verlangte eine Million Euro.

Das legendäre Weingut Domaine de la Romanée-Conti im Burgund wurde zu Beginn dieses Jahres Opfer eines dreisten Erpressungsversuches. Wie erst jetzt bekannt wurde, ver­lang­te der Täter, der in Drohbriefen die Vergiftung der Rebberge ankündigten, eine Zahlung von einer Million Euro. In den Schreiben waren auf einer Karte einige Rebstöcke genau eingezeichnet, die bereits mit schädlichen Chemikalien versetzt worden seien. Der Direktor der Domaine, Aubert de Villaine, wandte sich umgehend an die Polizei, der es in der Folge gelang, bei einer fingierten Geldübergabe in Chambolle-Musig­ny den Mann dingfest zu machen, von dem diese Erpressung ausging. Die betroffenen Rebstöcke wurden sicherheitshalber aus dem Weingarten entfernt und näher untersucht.
Man kann von Glück reden, dass der Täter verhaftet worden war, bevor er weitere Schäden anrichten konnte. Wie sich bei den folgenden polizeilichen Untersuchungen herausstellte, hatte der bereits vorbestrafte Täter zwei Jahre lang Weinbau im Burgund studiert; eine direkte Verbindung mit der Domaine de
la Romanée-Conti hatte der Mann aber offensichtlich nie. Ausgewählt hatte er den Betrieb wohl nur deswegen, weil dieser weltweit die höchsten Verkaufspreise für seinen Wein erzielt und eine Erpressung dieses Weinguts daher am lukrativsten schien.

aus Falstaff 04/2010