Die Wiener Weinszene trauert um Michael Mainardy

Der leidenschaftliche Gastronom ist völlig überraschend am vergangenen Wochenende verstorben.

Seine Leidenschaft für Wiener Wein hat Michael Mainardy im Jahr 2009 veranlasst, eine Weinbar mit feinen Tropfen ausschließlich aus der Donaumetropole zu eröffnen. Es war eine Zeit, zu der Wiener Wein wieder sehr gefragt war, aber noch nach lange nicht die Reputation wie heute hatte. Sein stetes Bemühen um den Wiener Rebensaft mündete im Jahr 2013 in die offizielle Anerkennung des »WIENO« als einzige Wiener Gebietsvinothek. Die Wiener Winzer schätzten das Lokal neben dem Rathaus stets als hervorragende Plattform für ihre Weine, die auch von vielen Weinfreunden aus dem Ausland frequentiert wurde. Nun erreicht uns die traurige Nachricht, dass Michael Mainardy am vergangenen Wochenende völlig unerwartet verstorben ist.

Winzer Fritz Wieninger beschreibt Mainardy im Gespräch mit Falstaff als äußerst liebenswürdigen und immer emotionalen Partner, der seine Berufung mit viel Leidenschaft und Engagement betrieben hat: »Er hatte immer wieder viele Ideen, war impulsiv und immer wieder auch kurzfristig für den Wiener Wein zu haben«. Mainardy stammt aus einer Gastronomen-Familie, die sich mittlerweile seit vier Generationen um das leibliche Wohl der Wienerinnen kümmert. Winzer Norbert Walter, ein langjähriger Weggefährte, erinnert sich wehmütig an Mainardy: »Er war ein sehr liebenswerter Kerl, manchmal ein bissl chaotisch, aber immer ein großer Befürwort des Wiener Weins. Er war stets hilfsbereit und hat sehr viel für den Wiener Wein getan.«

Wie es mit dem »WIENO« weitergehen wird ist im Moment noch völlig ungewiss, bis auf weiteres ist es geschlossen. Unser ganzes Mitgefühl gilt in dieser schweren Stunde Mainardys Familie.

von Bernhard Degen

Bernhard Degen
Autor
Mehr zum Thema