Andreas Liegenfeld, Präsident des burgenländischen Weinbauverbandes und Hans-Peter Doskozil, Landeshauptmann Burgenland.

Andreas Liegenfeld, Präsident des burgenländischen Weinbauverbandes und Hans-Peter Doskozil, Landeshauptmann Burgenland.
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Die Weinlese 2020 hat begonnen

Der Jahrgang 2020 verspricht ein Großer zu werden. Die Politik plädiert für faire Preise von mindestens 50 Cent pro Kilo Trauben.

Die finale Phase des Weinjahrs 2020 hat begonnen und die Qualität der Trauben verspricht einen Top-Jahrgang. Nun fordert »Wein Burgenland« den Handel dazu auf, den heimischen Winzern mit fairen Preisen entgegen zu kommen. »Um Trauben kostendeckend produzieren zu können, müssen mindestens 50 Cent pro Kilogramm bezahlt werden,« heißt es von Andreas Liegenfeld, Präsident des burgenländischen Weinbauverbands.

Durch die Covid-19 Pandemie seien dieses Jahr bereits genug Einnahmen weggefallen. So fehlen zum Beispiel die Absätze aus dem Event- und Kongresstourismus sowie dem Export. »Wir haben dadurch einen immensen Einbruch im Weinkonsum. Der Druck auf den Markt ist enorm, haben wir ja bedingt durch die überdurchschnittlich großen Ernten aus den Jahren 2017, 2018 und 2019 einen sehr hohen Weinbestand in den Kellern unserer Winzerinnen und Winzer«, so Andreas Liegenfeld.

Auch Johannes Schmuckenschlager, Präsident des Österreichischen Weinbauverbandes fordert Fairness ein: »Traubenpreise von 50 Cent sind das absolute Minimum für eine kostendeckende Traubenproduktion. Es kann nicht sein, dass unter diesem Einstandspreis eingekauft wird. Schon gar nicht in der aktuellen Situation. Ich fordere einen nationalen Schulterschluss und ein Ende dieses Preis-Boykotts«. 

Andreas Liegenfeld.
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Andreas Liegenfeld.

Weitere Hilfs-Maßnahmen, wie zum Beispiel den Erlass der Sektsteuer, die Destillationsaktion, bei der 10 Millionen Liter Altwein vom Markt genommen wurden, und die Aufstockung des Werbebudgets der ÖWM, konnte der burgenländische Weinbauverband aushandeln. Die Förderaktion des Land Burgenlands, »Burgenländischer Weinsommer«, war ebenfalls ein großer Erfolg: Über 140 Klein-Veranstaltungen sollen bisher angemeldet worden sein. »Durchschnittlich kommen wir bei dieser Aktion auf 10 Veranstaltungen pro Woche, welche auch sehr gut von den Touristen aus Nah und Fern besucht werden«, so Liegenfeld.

Die Haupternte wird laut Angaben mehrerer Winzer im Burgenland Mitte September starten.

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