Die Talfahrt der Gastronomie ist gestoppt

Marktforscherin Sophie Karmasin analysiert in einer Gastro-Studie das Gästeverhalten und zeigt Chancen für die Zukunft auf.

Anlässlich des Erscheinens des neuen Restaurantguides hat Falstaff bei Sophie Karmasin eine Studie zur Analyse des Gästeverhaltens nach dem Krisenjahr 2009 in Auftrag gegeben. Die angesehene Marktforscherin berichtete nach Auswertung der österreichweiten Befragung, dass der Abwärtstrend des Vorjahres beendet sei. 83 Prozent der Befragten wollen ihr Verhalten in Bezug auf Gastronomiebesuche 2010 nicht verändern. Neun Prozent wollen die Häufigkeit der Besuche reduzieren, acht Prozent wollen sie steigern. Karmasin wertet das als eine stabile Ausgangsposition für das Jahr 2010.

Genuss und Anlässe zu zweit sind im Kommen
Dennoch hat das Krisenjahr 2009 das Gästeverhalten signifikant verändert. Auch wenn Gastronomiebesuche nicht weiter eingeschränkt werden, haben sich doch die Anlässe und die Motivation verschoben. Aus reinem Zeitvertreib oder aus Bequemlichkeit wollen die Befragten heuer weniger ins Restaurant gehen. Einzelne Besuchsanlässe lassen aber auf einen zarten Aufwärtstrend schließen. Die Österreicher nehmen sich vor, viel bewusster zu genießen und wollen verstärkt zweisame Stunden als Anlass für einen Restaurantbesuch nehmen.

Keine Trendwende beim Weinkonsum
Der Rückgang der Nachfrage bei Wein und anderen alkoholischen Getränken soll sich laut Karmasin fortsetzen. Hier sind ebenso wie bei Kaffee geringere Ausgaben geplant. Für Winzer bedeutet das, dass bei der Absatzschiene Gastronomie weitere Einbußen zu befürchten sind und Alternativen forciert werden sollten. Ein Aufwärtstrend lässt sich beim Konsum von Wasser und Mineralwasser erkennen, hier planen die Österreicher mehr Ausgaben. Dies entspricht auch dem Grundtenor und somit dem Haupttrend der Befragung: Die Österreicher wollen Restaurantbesuche nicht weiter einschränken, ein Fünftel will sogar häufiger essen gehen, es wird aber viel mehr Wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis gelegt werden.

Die Chancen für 2010
Karmasin empfiehlt daher den Gastronomen, das Getränke- wie das Speiseangebot an den Wunsch bei häufigeren Besuchen weniger auszugeben anzupassen. Angebote für Stammkunden, Pärchen und Genussmenschen, die die beabsichtigte höhere Besuchsfrequenz mit preisgünstigen Angeboten fördern, sind 2010 eine Chance für die Gastronomie.

>> Die Studie zum Download (pdf)

(bed)