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Die Sieger der Valpolicella Trophy

Valpolicella gilt als unkomplizierter Wein. Falstaff verkostete ihn in den Varianten Valpolicella, Valpolicella Superiore und Valpolicella Ripasso. Fazit: Das Trio wird weit unterschätzt.

Als Tal der vielen Keller – Val Poli Cella – bezeichneten bereits die Römer den Landstrich im Hinterland von Verona. Ein gesegnetes Weinland, gelegen zwischen den ersten Hügeln der Alpen und dem Gardasee. Heute gibt es dort mehr Weinbaubetriebe denn je. Der Erfolg der letzten Jahre trägt vor allem einen Namen: Amarone. Dieser mächtige, aus angetrockneten Trauben erzeugte Rotwein ist weltweit begehrt. Der große Erfolg des Amarone hat den ursprünglichen Wein des Gebiets immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Das ist schade, denn der Valpolicella, ein saftiger Rotwein mit sanftem Tannin, hat einst das Gebiet bekannt gemacht. 
Valpolicella entsteht aus den lokalen Rebsorten Corvina, Corvinone und Rondinella und einigen weiteren lokalen Sorten. Ein »Valpolicella« ohne weiteren Zusatz ist durch seine frische Frucht charakterisiert und kommt oft schon im Frühjahr nach der Lese in den Handel. Der »Valpolicella Superiore« ist die etwas kräftigere Variante und muss mindestens ein Jahr reifen. Der dritte im Bunde ist der »Valpolicella Ripasso«. Er vergärt im Frühjahr ein zweites Mal auf den Schalen des Amarone, das verleiht ihm Dichte und Geschmeidigkeit. Der Ripasso hat sich in den letzten Jahren zu einem richtigen Verkaufsschlager entwickelt.

Als Siegerwein in der Kategorie »Valpolicella« konnte sich der 2015er von Dal Cero durchsetzen. Die Familie Dal Cero betreibt in Soave seit drei Generationen Weinbau. In der zweiten Generation wurde bei Cortona in der Toskana ein Weingut hinzugekauft. Die dritte Generation – Alberto, Davide, Nico und Francesca Dal Cero – besann sich wieder auf die Wurzeln und erstand einige Hektar Valpolicella. Der Valpolicella 2015 begeistert mit seiner saftigen Frucht und zartem Tannin.

VALPOLICELLADal Cero: Das Familienweingut aus Soave holte sich den Sieg in der Kategorie «Valpolicella».
Foto beigestellt
VALPOLICELLADal Cero: Das Familienweingut aus Soave holte sich den Sieg in der Kategorie «Valpolicella».

Gemeinsam mit seinen Schwestern Antonietta und Sabrina betreibt Riccardo Tedeschi das traditionsreiche Weingut Tedeschi in Pedemonte. »Valpolicella ist für mich der ursprüngliche Ausdruck unseres Gebiets«, gesteht er. Am liebsten unter den vielen Valpolicella-Varianten, die Tedeschi erzeugt, ist ihm der Valpolicella Classico Superiore La Fabriseria. Auch uns hat dieser Wein, der bei aller Fülle immer noch saftig und trinkig bleibt, sehr beeindruckt: unser Siegerwein in der Kategorie »Valpolicella Superiore«.

VALPOLICELLA SUPERIORE Der erste Platz in der Kategorie «Valpolicella Superiore» geht an das  Weingut Tedeschi in Pedemonte.
Foto beigestellt
VALPOLICELLA SUPERIORE Der erste Platz in der Kategorie «Valpolicella Superiore» geht an das  Weingut Tedeschi in Pedemonte.

Die Gemarkung Jago in Negrar gilt als eine der herausragenden Lagen des Valpolicella. Im Keller der prachtvollen Villa Spinosa reift in klassischen großen Holzfässern der Valpolicella Ripasso Classico Jago zu einem beeindruckenden Wein heran, mit intensiver Frucht und vielschichtigem Spiel am Gaumen. Er ist unser Siegerwein in der dritten Kategorie.

VALPOLICELLA RIPASSOVilla Spinosa: Der Valpolicella Ripasso Classico Jago ist der Gewinner in der Kategorie «Valpolicella Ripasso».
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VALPOLICELLA RIPASSOVilla Spinosa: Der Valpolicella Ripasso Classico Jago ist der Gewinner in der Kategorie «Valpolicella Ripasso».

Erschienen in
Falstaff Nr. 01/2018

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Othmar Kiem
Othmar Kiem
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