Die Sieger der Rotweinblends-Trophy Schweiz
Die Rebterrassen von Visperterminen – der Ursprung erstklassiger Rotweinblends.
© Christian Pfammatter Fotografie

Die Rebterrassen von Visperterminen – der Ursprung erstklassiger Rotweinblends.
© Christian Pfammatter Fotografie
Selten eine Falstaff-Verkostung zeigte eine derart große Stilvielfalt wie die Rotweinblends Trophy, die in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführt wurde. Die Schweizer Winzerinnen und Winzer sind kreativ, was die Pflanzung von Sorten und letztendlich die Zusammenstellung von Blends betrifft. Vom Bordeaux über den Rhôneblend bis hin zu abenteuerlichen Piwi-Kreationen oder der Vermählung von heimischen mit internationalen Sorten ist alles in der Verkostung dabei.
Auffallend dabei ist, dass internationale Vorbilder nicht nur in der Sortenzusammensetzung, sondern auch in der Machart und dem Geschmack oft klar erkennbar sind. Die damit verbundene internationale Vergleichbarkeit wird gerne kritisiert, sie ist aber ein Glücksfall für den Schweizer Wein – denn viele der verkosteten Rotweinblends haben das Zeug dazu, einen Zweifler des heimischen Weins zu überzeugen.
Die Sieger der Trophy
Der Erstplatzierte Clos de Tsampéhro Rouge VII 2017 steht exemplarisch für die internationale Ausrichtung vieler Schweizer Rotweinblends. Der Walliser Wein vereint die Bordeaux-Sorten Merlot, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc mit dem heimischen Cornalin. Ein Wein, der nicht nur zur Spitze der Schweizer Rotweinblends gehört, sondern unabhängig davon zeigt, welches Potenzial in den besten Lagen des Wallis steckt. Er wächst auf der drei Hektar großen Lage Clos de Tsampéhro bei Flanthey, die Grundlage für alle Weine des Guts ist – ein Weinberg mit Kalkböden, Sand und Schlick, wo rund zehn verschiedene Rebsorten kultiviert werden. Mitunter werden auch ein Weißwein sowie ein Schaumwein produziert.
Der zweitplatzierte Domaine de Ravoire vom Weingut Albert Mathier & Fils SA entstammt ebenfalls einer Walliser Toplage. Der Blend ist eigenwillig: Er besteht aus den Sorten Diolinoir, Merlot, Pinot Noir und St. Laurent. Die Reben wachsen auf der gleichnamigen Domaine de Ravoire auf 660 Metern über dem Meer auf mageren, mineralischen Kalkböden. Ein vollmundiger, würziger und überaus charaktervoller Tropfen.
Nicht nur das Wallis weiß mit Blends zu begeistern. Auf dem dritten Platz landete der Momentum von Jürg Marugg in Graubünden. Ein wunderbar ausbalancierter Wein aus den Sorten Merlot und Syrah, der eine weniger bekannte, aber nicht minder spannende Facette der Region zeigt.
ZUM TASTING
Erschienen in der Falstaff Schweiz Ausgabe Nr. 02/2021