Steile Lagen: Von hier kommen die Trauben für den Prosecco Superiore DOCG.

Steile Lagen: Von hier kommen die Trauben für den Prosecco Superiore DOCG.
© Arcangelo Piai

Die Sieger der Prosecco-Trophy 2019

Er ist weltweit Ausdruck italienischer Lebensfreude: Falstaff verkostete die besten Proseccos und kürte die Weingüter Andreola und Valdo zum Sieger 2019.

Die Steilheit des Weinbergs ist beeindruckend. Von der Hügelkuppe fällt der Blick weit hinunter auf ein Meer von Reben, in der Ferne flimmert die Ebene. Wir stehen am höchsten Punkt des Cartizze, gewissermaßen die Grand-Cru-Lage für den Prosecco Superiore. Die 107 Hektar des Cartizze teilt sich eine Vielzahl an Produzenten. Von hier stammt auch einer der Siegerweine unserer Prosecco-Trophy. Über eine halbe Million Flaschen Prosecco werden jährlich erzeugt. Um zu seinen Perlen zu kommen, wird der Grundwein aus Glera-Trauben in einem Drucktank versektet.
Je nach Restzuckergehalt gibt es Prosecco als Brut, Extra Dry oder Dry. Das ursprüngliche Erzeugungsgebiet für Prosecco umfasst 15 Gemeinden zwischen den Ortschaften Valdobbiadene und Conegliano bei Treviso. Kommt der Prosecco aus diesem Gebiet, darf er sich Conegliano Valdobbiadene Prosecco Superiore nennen und trägt das DOCG-Siegel. Besondere Lagen tragen die Zusatzbezeichnung Rive. Rund um die weiter südlich gelegene Ortschaft Asolo gibt es für Prosecco ein weiteres, kleines DOCG-Gebiet. Die Hauptproduktion für Prosecco entfällt auf Prosecco DOC. Diese Bezeichnung entstand 2009 aus dem Zusammenschluss von Erzeugern aus 9 Provinzen im Veneto und im Friaul. Im Gegensatz zum Superiore liegen die Weinflächen für Prosecco DOC überwiegend im Flachland zwischen Vicenza und Triest.

Beeindruckende Landschaft: Prosecco-Weinberge bei Valdobbiadene.
© Arcangelo Piai
Beeindruckende Landschaft: Prosecco-Weinberge bei Valdobbiadene.

Andreola ist ein Familienweingut im kleinen Ort Col San Martino bei Valdobbiadene. 1984 begann Nazzareno Pola mit der gewerbsmäßigen Prosecco-Produktion; heute leitet Sohn Stefano Pola den Betrieb. Viele der Weingärten liegen in Steillagen. Stefano Pola lancierte folgerichtig seine Rive-Selection, in der vier Prosecco Superiore aus Einzellagen erscheinen. Das Top-Produkt bleibt aber der Prosecco Superiore di Cartizze, der auch als Sieger aus unserer Trophy hervorging, ein Prosecco mit feiner Frucht und cremigem Trinkfluss.

Sieger der Kategorie Prosecco DOC (links): Valdo – Etichetta NeraSieger der Kategorie Conegliano Valdobbiadene Prosecco Superiore DOCG (rechts): Andreaola – Spumante Dry Cartizze.
© Othmar Kiem | beigestellt
Sieger der Kategorie Prosecco DOC (links): Valdo – Etichetta NeraSieger der Kategorie Conegliano Valdobbiadene Prosecco Superiore DOCG (rechts): Andreaola – Spumante Dry Cartizze.

Nahezu alle Häuser, die Prosecco Superiore DOCG erzeugen, führen auch den einfacheren Prosecco DOC. Der hat zwar nicht das Spiel eines DOCG, ist aber ein formidabler Gaumenerfrischer. Valdo Spumanti zählt zu den Traditionshäusern in Valdobbiadene. 1926 gegründet, begann der große Aufschwung, nachdem der Betrieb von der Veroneser Familie Bolla übernommen wurde. Pierluigi Bolla, der heutige Präsident, setzte von Beginn an stark auf die ausländischen Märkte. Eigentlich ist Valdo Spumanti auf Prosecco Superiore DOCG spezialisiert. Wie man aber anhand des Etichetta Nera sieht, können sie auch Prosecco DOC ausgezeichnet. Für uns war er der Beste seiner Kategorie!

Erschienen in
Falstaff Nr. 04/2019

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Othmar Kiem
Othmar Kiem
Chefredakteur Falstaff Italien
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