Die Trulli von Alberobello sind das Sinnbild von Apulien und dem Salento.

Die Trulli von Alberobello sind das Sinnbild von Apulien und dem Salento.
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Die Sieger der Falstaff Primitivo-Trophy 2019

Primitivo begeistert mit seiner rubin-violetten Farbe, kräftigen Frucht und kraftvollen Fülle. Die Sieger der Falstaff Primitivo-Trophy heißen Gianfranco Fino, Tenute Chiaromonte und Cantine Polvanera.

Salento, das ist die Ferse der Apenninenhalbinsel, die das Ionische vom Adriatischen Meer trennt. In der Manduria, der dem Ionischen Meer zugewandten Region südlich von Taranto, ist Primitivo die beherrschende Sorte. Auf den sandigen Böden konnte die Reblaus nie recht aktiv werden, daher findet man hier auch noch viele alte, wurzelechte Reben. Die meisten von ihnen sind in der traditionellen Stockerziehung (Alberello) gehalten. Auch um Brindisi sowie im Hinterland von Bari ist Primitivo verbreitet. Unter der Bezeichnung »Gioia del Colle« bildet er dort eine eigene DOC. Der Name Primitivo hat nichts mit vermeintlicher Einfachheit zu tun, sondern ist aus dem Lateinischen »primativus« abgeleitet, die Sorte, die am frühesten reift. Sie treibt im Frühjahr als Erste aus, blüht als Erste und wird bereits im August geerntet. Trotz der hohen Alkoholgrade zeigen gute Primitivo immer auch eine gewisse Frische und Eleganz.
Innerhalb weniger Jahre machte Gian­franco Fino seinen »Es« zu einem gesuchten Kultwein. Er verwendet dafür ausschließlich Primitivo-Trauben von alten, wurzelechten Reben. Das Ergebnis ist ein Wein mit barocker Fülle, der aber stets auch Eleganz und Saftigkeit aufweist. Auch uns hat er von allen Primitivo am besten gefallen. Ein Meister des Primitivo ist auch Nicola Chiaromonte von der gleichnamigen Tenuta. Chiaromonte arbeitet in Gioia del Colle. Die Primitivo hier fallen oft etwas weniger barock aus als im Salento, zeigen dafür mehr Frische und Mineralität.

Platz 1 (mitte): Gianfranco Fino – Ein Wein mit Urgewalt, dabei trotzdem frisch und trinkig.Platz 2 (rechts): Tenute Chiaromonte – Satte Fülle, baut sich gross auf, feinmaschig, dichtes Tannin.Platz 3 (links): Cantine Polvanera – Satt und besonders fruchtbetont, sehr gute Harmonie.
© Othmar Kiem
Platz 1 (mitte): Gianfranco Fino – Ein Wein mit Urgewalt, dabei trotzdem frisch und trinkig.Platz 2 (rechts): Tenute Chiaromonte – Satte Fülle, baut sich gross auf, feinmaschig, dichtes Tannin.Platz 3 (links): Cantine Polvanera – Satt und besonders fruchtbetont, sehr gute Harmonie.

Chiaromontes Lagenwein »Gioia del Colle Muro Sant’Angelo Contrada Barbatto« zeigt Vielschichtigkeit, wie man sie selten in anderen Primitivo findet. Er landete auf dem 2. Platz. Auch Filippo Cassanos Weingut Polvanera liegt in Gioia del Colle. Der Keller ist spektakulär in den karstigen Kalkstein eingeschnitten. Polvanera erzeugt gleich sieben Weine aus Primitivo. Neben zwei Schaumweinen sind das fünf verschiedene Rote: einer nur mit Sortenangabe, die anderen sind Lagenweine, nach dem durchschnittlichen Alkoholgehalt durchnummeriert von 14 bis 17. Uns hat die Nummer 16 aus der Lage San Benedetto am besten gefallen. Sie belegte den 3. Platz. Neben diesen Spitzenprodukten bieten auch zahlreiche andere Primitivo viel fruchtigen Trinkgenuss – bei sehr konsumentenfreundlichen Preisen.
Zum »Primitivo-Throphy« Tasting

Erschienen in
Falstaff Nr. 01/2019

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Othmar Kiem
Othmar Kiem
Chefredakteur Falstaff Italien
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