Malerische alte Ortskerne, Weinberge und Wald prägen die Landschaft des Chianti Classico.

Malerische alte Ortskerne, Weinberge und Wald prägen die Landschaft des Chianti Classico.
©Shutterstock

Die Sieger der Chianti Classico Trophy 2021

Chianti Classico bietet guten Trinkgenuss – das gilt natürlich auch für die Jahrgänge 2018 und 2019, die für diese Falstaff-Trophy verkostet wurden.

Die Hügel zwischen Florenz und Siena sind das Anbaugebiet des Chianti Classico. Eine malerische Landschaft mit weitläufigen Eichenwäldern, mittelalterlichen Ortschaften – und natürlich Weinbergen. Alles, was hier wächst, darf sich Chianti Classico nennen. Alles, was außerhalb dieser Grenzen angebaut wird, muss sich mit der einfacheren Bezeichnung Chianti begnügen. Der Basis-Chianti-Classico, im Fachjargon auch als »Annata« bezeichnet, legte in vergangenen Jahren im Windschatten von ­Riserva und Gran Selezione einen beeindruckenden Qualitätssprung hin. Ein Chianti ­Classico besteht zu mindesten 80 Prozent aus Sangiovese, den Rest können die lokalen Sorten Colorino, Canaiolo, Malvasia Nera oder auch Cabernet, Merlot oder Syrah bestreiten. Immer mehr findet man aber auch reinsortigen Sangiovese. Er kommt im zweiten Jahr nach der Ernte in den Handel. Guter Chianti Classico duftet nach Kirschen, zeigt sich am Gaumen frisch und saftig, mit spürbarem, aber gut eingebundenem Tannin

In diesem Jahr standen primär die Jahrgänge 2018 und 2019 zur Verkostung. 2019 war ein hervorragendes Jahr in der Toskana, mit fruchtbetonten, geschliffenen und saftigen Weinen. Das kommt auch in unserer Verkostung eindeutig zum Tragen. Fontodi zählt zu den absoluten Spitzenbetrieben im gesamten Gebiet. Giovanni Manetti, mittlerweile tatkräftig unterstützt von seinen Kindern und Neffen, erzeugt Jahr für Jahr beeindruckende Weine aus den besten Lagen der berühmten Conca d’oro in Panzano. Im Chianti ­Classico 2019 kommt das voll zum Ausdruck.

Zeichnet sich unser Siegerwein durch Fülle aus, so überzeugt der Zweitplatzierte mit ­Eleganz. Er stammt von Castello di Volpaia, einem bekannten Weingut vor den Toren von Radda. Aus Höhenlagen zwischen 400 und 600 Metern entsteht in dem mittelalterlichen Weiler ein saftiger und duftiger Chianti ­Classico, der sich überaus geschliffen zeigt.

Auch der drittplatzierte Wein stammt von einem bekannten Weingut. Auf Castello di Fonterutoli erzeugt die Familie Mazzei seit dem Mittelalter Wein. Dieser entstammt Weinbergen auf Höhenlagen zwischen 220 und 570 Metern und besteht zu 90 Prozent aus Sangiovese, den Rest bestreiten Canaiolo und Malvasia Nera. Alles in allem drei ­herausragende Beispiele einer ganzen Serie von wunderbaren Weinen.

1. Platz

Chianti Classico 2019
Fontodi
94 Falstaff-Punkte 

2. Platz

Chianti Classico 2019 
Castello di Volpaia
94 Falstaff-Punkte 

3. Platz

Chianti Classico 2019
Castello di Fonterutoli
94 Falstaff-Punkte 


Erschienen in
Falstaff Nr. 09/2021

Zum Magazin

Othmar Kiem
Othmar Kiem
Chefredakteur Falstaff Italien
Mehr zum Thema