Die schönsten Weinkeller Österreichs

FOTOS: Gelungene Symbiose von zeitgenössischer Architektur mit Weinbau – von Gols bis Gamlitz.

Frankreich und das kalifornische Napa Valley läuteten in den 1980er Jahren den Aufbruch in ein neues Zeitalter der Weinarchitektur ein. In Kalifornien wurde mit offensivem und publikumswirksamem Marketing nach neuen Konzepten gesucht und die Vermarktung mit Hilfe von Architektur gestartet. Die zentrale Botschaft lautete: Wein ist nicht Alkohol, Wein ist Kultur.

Zur gleichen Zeit erlebte der österreichische Weinbau durch den Weinskandal ein noch nie da gewesenes Tief. Dem Wiener Architekturzentrum zufolge suchten heimische Winzer durch internationale Positionierung Abgrenzung und einen Ausweg aus der Krise. Die Neuorientierung äußerte sich einerseits in vermehrter Auspflanzung von internationalen Rebsorten und andererseits in architektonischer Hinwendung zu weltweit erfolgreichen Modellen. Ein verstärkter Trend zum Vollerwerb und großzügige EU-Subventionen waren weitere motivierende Faktoren der spannenden Entwicklung von Wein und Architektur in Österreich.

Die Weinproduktion verlagerte sich von traditionellen Weinkeller-Strukturen in durchdesignte Sichtbetonhallen mit viel Glas und elegantem Holzeinsatz. Die Weinbereitung wurde transparenter und die Verkostungsräumlichkeiten entwickelten sich von rustikalen Stüberln zu eleganten Lounges. Im ersten Teil unserer Sammlung zeigen wir Ihnen eindrucksvolle Beispiele gelungener Symbiosen aus Wein und Architektur aus der Außenperspektive (siehe »Alle Fotos«), in einem zweiten Teil widmen wir uns nächste Woche der Innenarchitektur.

Tipp: www.azw.at

(von Bernhard Degen)

Bernhard Degen
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