In der Weinbranche war dieser Schritt erwartet worden: Am Vormittag des 3. Dezember gab die Messe Düsseldorf bekannt, dass sie vor April 2021 Corona-bedingt keine Messen durchführen wird. Außer der weltgrößten Weinfachmesse ProWein sind von der Absage auch andere Leitmessen betroffen, so die nur alle vier Jahre stattfindende »drupa« für Druckmaschinen oder die im dreijährigen Turnus angebotene »Interpack« für Verarbeitungs- und Verpackungsmaschinen. Als einzige der abgesagten Messen soll die »Boot« verschoben werden, auf einen Termin von 17. bis 25. April 2021. Alle anderen Messen, so auch die ProWein, werden 2021 komplett entfallen und »turnusgemäß wieder zu den jeweils nächsten geplanten Laufzeiten stattfinden«, wie es in der Pressemitteilung heißt.

Noch im Oktober hatte die Messe mit einer Verlängerung der ProWein auf fünf (statt der üblichen drei) Tage versucht, eine Brücke zwischen Messebetrieb und Corona-Schutzmaßnahmen zu schlagen: Pro Tag wäre dann nur ein kleines, mit den Abstandsmaßnahmen vereinbares Kontingent an Gästen auf die Messe gelassen worden, die Rede war von 10.000 Besuchern pro Tag. Die Verlängerung hätte im Rahmen dieses settings immerhin noch dafür ausgereicht, etwa 80 Prozent der Besucherzahlen aus dem Jahr 2019 zu erreichen – wenn denn so viele Gäste überhaupt gekommen wären.

In der Weinbranche war zudem schon unmittelbar nach Bekanntwerden dieser Pläne bezweifelt worden, dass genügend viele Aussteller bereit sind, praktisch doppelte Grundkosten für Personal und Beherbergung aufzubringen, wenn zudem weniger Kundenkontakte als üblich möglich sind. Zahlreiche große Aussteller hatten bereits in den vergangenen Wochen Falstaff gegenüber angedeutet, dass sie ihre Teilnahme absagen werden.

Nun haben, so die Pressemitteilung, »das aktuelle Covid-19-Infektionsgeschehen, die bestehenden Reisebeschränkungen und die rechtlichen Rahmenbedingungen (…) die Messe Düsseldorf dazu bewogen, die Lage neu zu bewerten.«  Die nächste ProWein ist nun für 27.-29. März 2022 geplant.