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Die besten Südtiroler Spezialitäten

Geboren aus der Armut und Notwendigkeit – heute sind sie berühmte Klassiker: Diese Produkte und Gerichte sind aus Südtirols Küche nicht mehr wegzudenken.

Südtirol liegt am Schnittpunkt von Roggen, der nördlich, und Weizen, der südlich von hier angebaut wird. Vor einigen Jahren waren die Getreidefelder fast verschwunden. Das Projekt Regiokorn brachte dann Bauern dazu, wieder verstärkt auf Korn zu setzen. So wiegen sich heute im Vinschgau, im Wipptal und im Pustertal wieder Roggen-, Weizen- und Dinkelähren im Wind. 

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Für Brot und Gebäck mit Qualitätszeichen Südtirol werden nur natürliche Zutaten verwendet. Das Mehl muss zu 75 Prozent aus einheimischem Getreide gemahlen sein, und es dürfen keine Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker oder andere chemische Zusätze zum Einsatz kommen. Erlaubt sind nur natürliche Lockerungsmittel wie Hefe oder Natursauerteig.


Speck – Speckknödel

© IDM Südtirol / Damian Pertoll

Südtiroler Speck ist mit geschützter geografischer Angabe (g.g.A.) ausgezeichnet und in Südtirol hergestellt nach traditionellem Verfahren. Teile vom Schwein werden gewürzt, geräuchert und dann luftgetrocknet. Probieren Sie neben der Keule (Hamme) auch mal Speck vom Bauch oder von der Schulter. Und wichtig: Die Qualität von Speck misst man am Fett; das sollte nicht zu wenig sein und Biss haben. 

© IDM Südtirol / Damian Pertoll

In allen Gasthäusern, Hütten und privaten Haushalten zu finden, sind Speckknödel aus der Südtiroler Küche nicht wegzudenken. Die Grundzutaten sind wie bei Pressknödel, statt Käse aber kommen kleinwürfelig geschnittener Speck und Zwiebeln hinzu. Die Masse wird zu runden Knödeln geformt, gekocht und in kräftiger Rindsuppe oder einfach mit einem knackigen, frischen Salat serviert. Dazu passt Vernatsch!


Kartoffel – Herrengröstl

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Südtiroler Kartoffeln werden vorwiegend im Pustertal angebaut. Für den Anbau werden nur ausgewählte, gesunde Saatkartoffeln verwendet. Nach den Kocheigenschaften unterscheidet man mehlige oder festkochende Kartoffeln. 

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Das Gröstl ist ein typisches Beispiel für Wiederverwertung und besteht aus Resten der vergangenen Woche. Grundzutaten sind blättrig geschnittene Kartoffel, die in der Pfanne geschwenkt werden. Ein Lorbeerblatt darf nicht fehlen. Kommen Reste vom Braten dazu, so wird daraus ein Herrengröstl. Herrlich ist dazu ein Südtiroler Blauburgunder. Eine Variante ist das Stockfischgröstl, das besonders im Bozener Raum verbreitet ist. 


Kraut/Weißkohl – Pressknödel

© IDM Südtirol / Frieder Blickler

Weißkohl wird in Südtirol im Eisacktal, im Pustertal und im Vinschgau auf bis zu 1000 Höhenmetern angebaut. Früher, bevor die Zitrusfrüchte ins Land kamen, war Weißkohl ein wichtiger Vitamin-C-Lieferant. Milchsauer vergoren entsteht daraus das beliebte Sauerkraut, speziell aus dem Vinschgau. 

© IDM Südtirol / Rotwild Brixen

Pressknödel, eigentlich Käsepressknödel, am besten mit Graukäse, stehen auf der Speisekarte jeder Almhütte. Altbackenes Brot, Käse, etwas Eier, Milch und Mehl werden vermengt und zu kleinen Laibchen geformt, in der Pfanne goldgelb gebraten und dann kurz gekocht. Mit Kraut und einem rassigen Weißburgunder ein Gedicht!


Äpfel – Kiachl

© IDM Südtirol / Frieder Blickle

Jeder zehnte Apfel, der in Europa verkauft wird, kommt aus Südtirol. Die Herkunftsbezeichnung Südtiroler Apfel g.g.A.  kann nur von Produzenten verwendet werden, die die strengen Produktionsrichtlinien erfüllen. Über 7000 Bauern bauen den knackigen und saftigen Südtirol-Apfel an; vornehm-lich in der Talsohle, aber auch am Berg bis 1000 Meter ist der Apfel zu finden.

© IDM Südtirol / Frieder Blickle

So einfach wie köstlich: Apfelringe werden in einen Backteig aus Mehl, Eidotter, Milch, Eischnee und einem Schuss Rum getaucht und in heißem Fett goldbraun gebacken und anschließend mit Zucker und Zimt bestreut. Wichtig: Nicht jede Apfelsorte ist gleich gut geeignet; am besten wird’s mit Elstar oder Pink Lady. Als Begleiter bietet sich ein köstlicher Südtiroler Süßwein an.


Eier – Strauben

© IDM Südtirol / Alex Filz

»Frisch vom Berg« heißt die Devise bei Südtiroler Freilandeiern. Ausschließlich Eier aus Freilandhaltung dürfen das Qualitätszeichen tragen. Auch die Futtermittel werden Kontrollen unterzogen und müssen frei von Hormonen und Antibiotika sein. Vollwertige Eier von glücklichen Hühnern sind das Ergebnis.

© IDM Südtirol / Frieder Blickle

Immer dabei bei Kirchtagen in Südtirol: Mehl, Butter, Eier, Milch und ein Schuss Schnaps werden zu einem Teig verrührt,  danach durch einen eigenen Trichter spiralförmig ins heiße Fett gegossen und gebacken. Köstlich, aber auch recht deftig. Da ist der Schnaps zum Verdauen fast
schon obligatorisch.

Erschienen in
Südtirol Spezial 2020

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