Prosecco eroberte in den letzten Jahren die Welt und machte Venetien zur führenden Schaumweinregion Italiens.

Prosecco eroberte in den letzten Jahren die Welt und machte Venetien zur führenden Schaumweinregion Italiens.
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Die besten Schaumweine aus Italien

Prosecco aus dem Veneto, Schaumweine mit klassischer Flaschengärung aus der Franciacorta und dem Trentino – italienische Schaumweine erfreuen sich großer Beliebtheit.

Metodo Classico – Italienische Edelschäumer

Italien hat auch eine lange Tradition bei feinen Schaumweinen die in klassischer Flaschengärung entstehen. Lediglich vier Prozent der knapp 700 Millionen italienischen Schaumweine werden mithilfe der Metodo Classico hergestellt. Diese bilden aber unbestritten die qualitative Spitze und brauchen keinen Vergleich mit anderen berühmten Gebieten zu scheuen. Das renommierteste Gebiet für feine »Bollicine« – wie die Italiener zum Schaumwein sagen – ist die Franciacorta in der nördlichen Lombardei. Und daher kommt auch der diesjährige Sieger.

Die Sektkellerei Monte Rossa wurde 1972 von Paolo Rabotti gegründet. 1992 rückte Sohn Emanuele Rabotti nach, und machte Monte Rossa zu einem der führenden Betriebe der Franciacorta. Daneben gibt es die Premium-Linie »Cabochon«, deren Flaschen mit einem markanten zwölfzackigen Stern geziert sind. Vier besondere Franciacorta gibt es in dieser Linie, der zuletzt hinzu gekommene ist der »Cabuchon Doppiozero Brut Nature«. Die Cuvée enthält 70 Prozent Chardonnay und 30 Prozent Pinot Noir. Sie reift 48 Monate auf der Hefe und wird nach dem Degorgement ohne jegliche Zugabe von Zucker verschlossen. Der aktuelle Jahrgang 2014 ist vielschichtig und elegant, zeigt dabei aber auch die für einen Franciacorta charakteristische Weichheit. 

Neben Franciacorta hat sich das Trentino in den vergangenen Jahren zum führenden Schaumweingebiet entwickelt. Es gibt kaum den Betrieb in der Region, der nicht »Trento DOC« erzeugt. Führender Erzeuger ist Ferrari in Trento. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gründete Giulio Ferrari in Trento einen Betrieb zur Erzeugung feiner Schaumweine. In den 1950er-Jahren übernahm die Familie Lunelli den Betrieb. Ferraris Aushängeschild »Giulio Ferrari« fehlt dieses Mal; der »Riserva Lunelli 2009« aber ist ein würdiger Vertreter. Der Grundwein – reiner Chardonnay – reift im Holzfass und gibt sich so rund und körperreich. 

Sepp Reiterer ist der Pionier der feinen Sekte in Südtirol. Auf 1200 Meter reifen die Sekte von Arunda langsam heran. Mit »Phineas« hat er einen besonderen Wein geschaffen. Die dritte Auflage dieses besonderen Sektes besteht ganz aus Weißburgunder, der in Amphoren vergoren wurde. Nach fünf Jahren Hefelager entsteht daraus ein für Südtirol ungewöhnlich mineralischer und vielschichtiger Sekt. Leider gibt es davon nur 2000 Flaschen!

Prosecco – Weiter auf Erfolgskurs

Prosecco, der unkomplizierte und heitere Sprudler ist zum Ausdruck des italienischen Schaumweines schlechthin geworden. Mehr als 600 Millionen Flaschen Prosecco werden jährlich erzeugt, rund 70 Prozent davon gehen in den Export. Heimat des Prosecco ist die Provinz Treviso im Veneto. Zu unterscheiden gilt zwischen den Kategorien »Conegliano Valdobbiadene Prosecco Superiore DOCG« und »Prosecco DOC«.

Von der Kategorie »Prosecco Superiore DOCG« werden rund 90 Millionen Flaschen gefüllt, der große Rest entfällt auf »Prosecco DOC«. Die Hügel um die Orte Conegliano und Valdobbiadene sind das ursprüngliche Produktionsgebiet für Prosecco. Die Weingärten befinden sich ausschließlich in Hanglagen, einige stehen an Steilheit jenen an der Mosel um nichts nach. Nur Prosecco, der aus diesen Lagen kommt, darf sich »Conegliano Valdobbiadene Prosecco Superiore DOCG« nennen.

Weit größere Mengen werden vom »Prosecco DOC« erzeugt. Diese Ursprungsbezeichnung besteht seit 2009, erstreckt sich über zwei Regionen – Veneto und Friaul-Julisch Venezien – und umfasst neun Provinzen, von Vicenza im Westen bis Triest im Osten. Die Weinflächen liegen überwiegend in der Ebene. Basis für Prosecco ist die Glera-Traube, die einen Anteil von mindesten 85 Prozent haben muss. Den Rest bilden weitere lokale Sorten. Die Glera-Traube zeichnet sich durch zarte Aromatik aus. Damit diese erhalten bleibt, wird Prosecco im Tankgärverfahren erzeugt.

Nino Franco zählt zu den herausragenden Erzeugern von Prosecco DOCG. Primo Franco, Ninos Sohn und derzeitiger Eigentümer, war unter den ersten im Prosecco-Gebiet, die Wert auf hochwertiges Traubenmaterial und entsprechende Arbeit im Weinberg legten. Die Trauben für den »Nodi Brut« - ausschließlich Glera – stammen aus der Einzellage Col del Vent. Er zeichnet sich durch Noten nach gelben Früchten und zartem Schmelz aus.

Auf dem zweiten Platz folgt der »26° Primo Rive di Col San Martino« von Andreola, ein Familienweingut im kleinen Ort Col San Martino bei Valdobbiadene. Viele der Weingärten liegen in Steillagen. Stefano Pola lancierte folgerichtig seine »Rive Selection« mit vier Prosecco Superiore aus Einzellagen. Dieses Mal lag der »26° Primo« eine Spur vor den anderen dreien. Am drittbesten gefiel uns der »Ry Extra Brut« von Dal Din. Dieser Prosecco DOCG kommt ganz ohne Dosage aus, Frucht, Säure und Körper sind wunderbar ausbalanciert. 

In der Kategorie »Prosecco DOC« gefielen uns am besten die Sprudler von Valdo »La Maredana Brut«, Zonin »Cuvée 1821 Brut« und Astoria »Galìe Extra Dry«.

Erschienen in
Falstaff Sparkling Special 2020

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Othmar Kiem
Othmar Kiem
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