Die besten k.u.k.-Rezepte der Konditorei Zauner
Der berühmte Schratt-Guglhupf
© Apolt

Der berühmte Schratt-Guglhupf
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Ob am 18. August, dem Geburtstag von Kaiser Franz Joseph immer Kaiserwetter herrschte, weiß man nicht so genau. Sicher ist jedoch, dass er nicht nur an diesem Tag in Bad Ischl zum zweiten Frühstück bei Katharina Schratt einkehrte, um den auch heute noch berühmten Guglhupf zum Kaffee zu verspeisen.
Täglich ging er von der Kaiservilla zu seiner »theuren Freundin«. Hier konnte er im Gartenzimmer den Alltag vergessen und sich für wenige Stunden ins Privatleben zurückziehen. Wenn der Kaiser um dreiviertel sieben die Villa betrat, stand der frisch gebackene Guglhupf bereits auf dem Frühstückstisch. Katharina Schratt, die bildhübsche Schauspielerin des Burgtheaters, servierte »ihrem« Kaiser in aller Früh aber nicht nur Kaffee und Gugelhupf, sondern versorgte ihn, so erzählt man sich, auch mit Klatsch aus der Kaiserstadt. Um diese Besuche ranken sich viele Episoden, so auch diese: Franz Joseph liebte den Kaisergugelhupf, der nach einem Rezept von Schratts Mutter gebacken wurde. Danach ging er manchmal mit ihr auf die Jagd über den Steinkogel zum Jagdschloss Offensee. Wenn Franz Joseph das Haus von Schratt wieder heimlich verließ, verwendeten die Ischler den Ausspruch: »Jetzt hat der Kaiser grad wieder seinen Steinkogler Gugelhupf verspeist!«.
Backup vom Zuckerbäcker
Da Katharina Schratt aber befürchtete, der vom Kaiser so geliebte Guglhupf könne einmal nicht gelingen, ließ sie vom Zuckerbäcker Zauner in Bad Ischl nach ihrem Rezept einen »Reserve-Guglhupf« backen, der immer gelang. Dieses Rezept von Katharina Schratt ist bis zum heutigen Tag erhalten geblieben und wird vom Zauner täglich gebacken. »Jetzt ging in Zauners Backstube um drei Uhr früh das Licht an«, so ist in den Erinnerungen vom Zauner zu lesen, »und man begann, ebenfalls zur Ausschaltung jeglichen Risikos, gleich sechs Stück dieser Kuchen auf einmal zu fabrizieren. Viertel vor sechs wurde der Schönste ausgesucht, noch warm in eine weiße Serviette eingeschlagen, in einen Henkelkorb verstaut und von einem Lehrbuben im Laufschritt in die Schratt-Villa gebracht. Welchen Gugelhupf der Kaiser dann serviert bekam, den selbstgebackenen oder den ›zaunerischen‹, wusste nur die gnädige Frau.«
Der Gugelhupf an sich, hat zwei Ortschaften berühmt gemacht - Niedermorschwihr (Morschwihr-le-Bas) an der elsässischen Weinstrasse mit der Gugelhopf-Bäckerei Ferber und das österreichische Bad Ischl mit seiner berühmten Konditorei Zauner.
Zauner-Stollen-Rezept unter Verschluss
Auch heute delektiert man sich beim Zauner an den berühmten Kipferln, den Original Ischler Törtchen, dem ebenso berühmten Zauner Stollen, den Rothschild Biskotten und feinen Eclairs. Aber auch leichtere, fruchtige und zeitgemäße Kompositionen hat der Zuckerbäcker im Angebot. Und so tummelt sich ein geeister Kaiserschmarren neben einer Cassistorte und einem Sisi-Parfait mit Himbeeren. Und jetzt findet sich auch ein Buch im Sortiment, in dem viele der Rezepte versammelt sind und in dem sich Tradition mit Neuem aufs Schönste verbindet. Das große k.u.k. Mehlspeisenbuch enthält viele der besten Rezepte vom berühmten Zuckerbäcker aus Bad Ischl, leider nicht die von den Kipferln und vom Stollen, beide ruhen im Firmentresor und werden nicht verraten.
Drei Rezept-Kostproben

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Vieles andere schon und so kann man sich im gerade erschienen Buch durch viele süße Kreationen backen. Hier drei köstliche Rezepte:
aus: Josef Zauner
Das grosse k. u. k. Mehlspeisenbuch
ISBN 978-3-7104-0146-6
Preis: 30,00 EUR (Deutschland: 30,00 EUR, Schweiz: 39,90 CHF)
Servus Verlag