Die Besten aus dem Traisental

Eleganz, Frucht und lebendige Säure – das macht die Weine des Jahrgangs 2013 aus dem Traisental aus. Falstaff verkostete sie und kürt die Cup-Sieger der diesjährigen Traisental-DAC-Trophy.

Der Andrang war groß: Die Betreiber von 30 Weingütern reichten in Summe 63 verschiedene Weine ein. Cup-Sieger in der Kategorie Traisental DAC 2013 wurde das Winzerhaus Hans Schöller aus Wagram an der Traisen für seinen Grünen Veltliner »Vollmondlese« aus der Riede Gaisruck. Auf dem zweiten Platz: das Weingut Herwald Hauleitner aus Wagram an der Traisen mit dem Grünen Veltliner Traisental DAC Sonnleiten 2013. Den dritten Platz holte sich das Weingut Haimel aus Traismauer mit dem Grünen Veltliner Traisental DAC Pfarrweingarten.

In der zweiten Gruppe siegte Friedrich Preiß von Weinkultur Preiß aus Theyern mit dem finessenreichen Riesling Traisental DAC, gefolgt vom Weingut Leopold Figl aus Wagram an der Traisen mit dem Riesling Traisental DAC Sonnleiten und vom Weingut Hauleitner mit seinem Riesling Traisental DAC Sonnleiten.

Homogene Qualität
Zwar stammen viele dieser Winzer aus dem Unteren Traisental, doch im Gesamtergebnis lässt sich eine gleichmäßige Verteilung und eine homogene hochwertige Qualität konstatieren. Positiv fällt das Preis-Leistungs-Verhältnis der eingereichten Weine auf, keiner von ihnen hat einen zweistelligen Ab-Hof-Preis. Auch wenn der Großteil der hier ansässigen Weingüter noch wenig bekannt ist, die produzierten Qualitäten können sich sehen lassen. Viele der Betriebe haben auch angeschlossene Heurigenbetriebe, was ideal ist, um die Traisentaler Weine kennenzulernen.

Die Weine der Cup-Sieger Hans Schöller und Friedrich Preiß / © Ian Ehm
Die Weine der Cup-Sieger Hans Schöller und Friedrich Preiß / © Ian Ehm

Überwiegend Grüner Veltliner
Das Traisental ist Österreichs jüngstes Weinbaugebiet, es entstand erst im Jahr 1995. Seit seiner Gründung ist die Fläche ständig ausgebaut worden, weil neue Gebiete ­hinzukamen. Heute umfasst es 790 Hektar Reb­fläche und erstreckt sich rechts der ­Donau zwischen St. Pölten und Traismauer. Seit dem Jahrgang 2006 wird für Weine aus diesem Gebiet die Herkunftsbezeichnung Traisental DAC verwendet.

Ein besonderes Spezifikum des Traisentals ist der hohe Anteil der Rebsorte Grüner Veltliner, die fast zwei Drittel aller Rebstöcke ausmacht. Daneben hat sich der Riesling mit rund zehn Prozent der Rebfläche als Spezialität etabliert.
Die Weingärten befinden sich überwiegend auf teils winzigen Terrassen mit trockenen, sehr kalkhaltigen, aber auch schottrigen Böden. Dieses Terroir verleiht den Weinen ein sehr eigenständiges Profil, mit kräftigem Körper und festem Rückgrat. Die Mineralik ist Geschmacksträger, stützt die Säurestruktur und fördert somit die Langlebigkeit der Weine. Speziell bei den kräftigeren Weinen ist im Traisental etwas Geduld gefragt. Das besondere Klima – es herrschen pannonische Einflüsse – sorgt für warme Tage und kühle Nächte (durch die Kaltluft aus dem Alpenvorland). Das erzeugt eine sehr feine Aromatik und würzige Finesse. Die Weine aus dem Bereich des klassischen, trockenen Traisental DAC weisen einen leichteren bis mittleren Alkoholgehalt – 12 Vol.-% oder 12,5 Vol.-% –auf, was sie zu bekömmlichen Speisenbegleitern macht.

>> Zu den Verkostungsnotizen

Text von Peter Moser
Aus Falstaff Nr. 03/2014