Der Traum vom eigenen Wein

Rent a Weinstock: Man muss kein Weingut haben, um selbst Wein zu keltern. Als Hobbywinzer kann man sich u.a. in Purbach, im Retzer Land oder über das Internet betätigen.

In Purbach am Neusiedler See können sich Weinfreunde in »besten Lagen« Weinstöcke mieten, die Pflanzen hegen und pflegen und aus den Trauben einen eigenen Wein mit individuellem Etikett machen. Unter Anleitung der besten Winzer des Weinortes am Leithaberg sind die Hobbywinzer bei allen Arbeitsschritten im Weingarten und bei der Produktion im Weinkeller dabei. Birgit Braunstein und ihre Kollegen erläutern, welche Faktoren neben den natürlichen Gegebenheiten für einen ausgezeichneten Wein relevant sind.

Jeder Hobbywinzer bekommt seine eigenen Weinstöcke zugewiesen und kann den Vegetationsverlauf über das ganze Jahr mitverfolgen und regulierend eingreifen. An sechs Terminen gibt es Unterrichtseinheiten in den Weingärten mit anschließenden Degustationen – der flüssige Praxisbezug darf schließlich nicht fehlen. Den krönenden Abschluss bildet die Abfüllung des eigenen Weines, der mit persönlichem Etikett versehen wird. Je nach Jahrgang gehen die Teilnehmer mit rund 100 Flaschen »Hausmarke« nach Hause. Der Jahresbeitrag beträgt 800 Euro.

Ein Drittel wird klassisch Weiß ausgebaut, das Hauptaugenmerk liegt aber auf Rotweinen: zwei Drittel entfallen zu gleichen Teilen auf Rot klassisch und Rot Barrique. Wer zuhause über keine optimalen Lagerbedingungen verfügt, kann sich eine Box in einem Weinkeller anmieten, damit der Wein auch ideal reifen kann. Weitere Infos und Anmeldung im Internet: www.purbach.at

60 Rebstöcke im Retzer Land
Die Idee, Weinstöcke zu vermieten und somit garantierte Abnehmer für den neuen Jahrgang zu haben, wird nicht nur in Purbach in die Tat umgesetzt. Im Retzer Land kann man um 690 Euro 60 Rebstöcke mieten und bekommt dafür rund 60 Flaschen Wein. Im Weinviertel geht es natürlich um Grünen Veltliner – als besondere Herausforderung wird sogar versucht, DAC-Status zu erlangen.

Web-Weingarten mitgestalten
Wem die Weingartenarbeit zu mühsam ist, oder wem die Zeit dafür einfach zu knapp ist, der kann beim Langenloiser Weingut Summerer ein Stimmrecht für Rebstöcke erwerben und via Internet an der Weinproduktion teilhaben. Der Winzer stellt die notwendigen Maßnahmen vor, die Hobbywinzer stimmen über den Einsatz der Mittel und den Zeitpunkt der Durchführung ab. Ein Stimmrecht kostet 100 Euro, umfasst drei Weinstöcke und ergibt etwa sechs Bouteillen eigenen Weines.

von Bernhard Degen

Bernhard Degen
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