Schilcher-Kollektion vom Weingut Langmann vulgo Lex

Schilcher-Kollektion vom Weingut Langmann vulgo Lex
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Der Schilcherland DAC soll noch 2017 kommen

Mit der Weststeiermark wird das erste steirische Weinbaugebiet Mitglied der DAC-Familie. Im Fokus steht die Wildbacher-Traube

»DAC und Schilcher, das ist ja ein aufgelegter Elfmeter«, sagt Stefan Langmann, Winzer und Obmann des Weinbauvereins Schilcherland, im Gespräch mit Falstaff. So wie es nun aussieht, dürfte dieser Penalty im Jahr 2017 nun auch endlich verwandelt werden. Es sind zwar noch eine Reihe an Formalitäten und Beschlüssen zu erledigen (im regionalen und nationalen Weinkomitee, im Ministerium...), aber es scheint der gemeinsame Wille vorhanden, um »Schilcherland DAC« noch im Jahr 2017 umzusetzen.

Zweistufige Variante

In den Vorgesprächen haben sich die weststeirischen Winzer auf eine zweistufige Lösung geeinigt. Einerseits soll es die Klassik-Variante geben, die den bisherigem Reglement für Schilcher entspricht: Maximal 12,5 %Vol. Alkohohl, höchstens drei Gramm Restzucker mit duftig-fruchtigem Charakter und frischer Säurestruktur. Ohne Holzeinsatz ohne Biologischen Säureabbau. Andererseits beabsichtigen die Weinbauern eine Rieden-Variante einzuführen, ohne Alkohol-Limit und mit maximal vier Gramm Restzucker. Gespräche über die Riedenabgrenzungen sind gerade im Gange. Beim DAC geht es nur um Schilcher, also den traditionellen Rosé-Wein aus der Wildbacher-Traube. Gleichgepresste oder rot ausgebaute Wildbacher sind ebenso wenig betroffen, wie Schilcher-Schaumweine. Letztere werden in der Sektverordnung reglementiert.

Stefan Langmann
© Langmann/Augenblick

Ein einzigartiges Juwel

Stefan Langmann ist froh darüber, dass nach dem verheerenden Frostjahrgang 2016 nun gute Nachrichten aus dem Schilcherland kommen: »Ich freue mich sehr, dass wir Winzer uns auf den Schilcher als Flaggschiff der Weststeiermark einigen konnten. Der Schilcher ist international unaustauschbar, ein Juwel, das man super veredeln kann! Die Zukunft gehört regionalen und herkunftstypischen Weinen!«
Beobachter hatten schon gar nicht mehr zu hoffen gewagt, dass sich die Steirer auf einen DAC-Status einigen würden. Immerhin sind seit der Premiere mit dem Weinviertel DAC bereits 14 Jahre vergangen. Das Schilcherland zeigt nun vor, dass es mit Hartnäckigkeit und Kompromissbereitschaft funktionieren kann, wenn man nur will. Wie sich der Beschluss auf die Süd- und die Südoststeiermark (bzw. Vulkanland Steiermark) auswirken wird, bleibt abzuwarten.

Bernhard Degen
Autor
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