Der Rotweinguide 2013 ist online!

Im Dezember 2012 wurden die besten Roten des Landes gekürt. Jetzt sind alle Weine auch im Web abrufbar.

Bei der 33. Falstaff Rotweingala im Festsaal der Wiener Hofburg ging der Preis für den besten Wein des Jahrgangs 2010 an Hans »John« Nittnaus, der mit seinem Pannobile (94 Falstaff-Punkte) die Jury überzeugte. Die VIG Falstaff Reserve-Trophy holte sich Günter Triebaumer aus Rust mit seinem Blaufränkisch Reserve Oberer Wald aus 2009 (96 Falstaff-Punkte). Beim »Zweigelt-Grand-Prix« des Jahrgangs 2011 war Paul Achs aus Gols mit seinen ­Alten Reben (92 Falstaff-Punkte) nicht zu schlagen.

Alle Weine auch online abrufbar
Der Falstaff Rotweinguide 2013 gilt als Leitfaden für Rotweingenuss aus Österreich. Die darin beschriebenen Weine sind ab sofort auch in der Falstaff-Weindatenbank online abrufbar - Weingutsinfo, Weinbeschreibung und Falstaff-Punkte inklusive.

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DIE SIEGER IM ÜBERBLICK

Der Pannobile 2010, den die Jury als Wein mit der höchsten Punktezahl des Finales zum Falstaff-Sieger erkoren hat, ist ein klares Bekenntnis zu einem ureigenen österreichischen, in diesem Fall pannonischen Rotweinstil. Eine Komposition aus den Rebsorten Blauer Zweigelt und Blau­fränkisch brachte Hans Nittnaus den Erfolg / Foto: Moritz SchellGesamtsieger 2013: das Weingut Anita und Hans Nittnaus aus Gols mit dem Pannobile 2010 – einem klaren Bekenntnis zu einem ureigenen österreichischen Rotweinstil. INFO Weingut Anita und Hans Nittnaus Untere Hauptstraße 49, 7122 Gols T: +43/(0)2173/22 48 F: DW 20 office@nittnaus.at www.nittnaus.at

Gerhard Markowitsch aus Göttlesbrunn in Carnuntum ist stolz auf seine Cuvée Rosenberg / Foto: Moritz SchellPlatz 2: Das Weingut Gerhard Markowitsch aus Göttlesbrunn in Carnuntum überzeugte mit der stoffigen Cuvée Rosen­berg 2010 aus Blauem Zweigelt sowie Merlot und Cabernet Sauvignon.INFO Weingut Gerhard Markowitsch Pfarrgasse 6, 2464 Göttlesbrunn T: +43/(0)2162/82 22 F: DW 11 weingut@markowitsch.atwww.markowitsch.at

Paul Achs holte sich zudem den Sieg beim »Zweigelt-Grand-Prix« / Foto: Moritz SchellDen dritten Platz gewann mit Paul Achs aus Gols ein ausgewiesener Spezialist der Rebsorte Blaufränkisch, in diesem Fall mit dem her­vorragenden Blaufränkisch Spiegel 2010.INFO Weingut Paul Achs Neubaugasse 13, 7122 Gols T: +43/(0)2173/23 67 F: DW 7 office@paul-achs.atwww.paul-achs.at

Günter Triebaumer setzte sich gegen 190 Mitbewerber durch / Foto: beigestelltDen Titel »Vienna Insurance Group Falstaff Reserve-Trophy 2012« holte sich bei starker Konkurrenz das Weingut Günter und Regina Trie­baumer aus Rust mit dem Blau­fränkisch Reserve Oberer Wald 2009. INFO Weingut Günter und Regina Triebaumer Neue Gasse 18, 7071 Rust T: +43/(0)676/472 82 88 F: +43/(0)2173/20 08 04 weingut@triebaumer.at www.triebaumer.at

»Zweigelt-Grand-Prix«
Der junge Zweigelt (hier der 2011er) dient immer als Gradmesser für die Weine, die die Jury im kommenden Jahr probieren wird. Um die Leis­tungsfähigkeit des Zweigelts noch klarer zu unterstreichen, gibt es seit dem Jahrgang 2001 im Rahmen der Falstaff-Prämierung diese Spezial-Trophy, den »Zweigelt-Grand-Prix«. Die jungen 2011er bieten so viele Preis-Leistungs-Weine, dass man aus dem Vollen schöpfen kann. Diesmal kamen 278 Weine zur Bewertung – neuer Rekord! Den Sieg sicherte sich Paul Achs aus Gols mit seinem Zweigelt Alte Reben, gefolgt von Johannes Trapl aus Stixneusiedl mit dem Rubin Carnuntum 2011 und Vinum Pannonia Allacher aus Gols mit dem Zweigelt All Red 2011.

Schwieriger Jahrgang
Der Jahrgang 2010 war diesmal Thema des Hauptbewerbs, und er stellte die Rotweinwinzer durchaus vor erhebliche Probleme, die diese allerdings im Großen und Ganzen sehr gut gemeistert haben. Eine ungünstige Blüte ließ die Beeren teilweise unregelmäßig reifen, es fehlte im Sommer insgesamt an Sonne und Wärme. Das Auftreten von Krankheiten, speziell von Pilzinfektionen, war vorprogrammiert. Dem strengen Winter 2009 folgte ein ansprechender Frühlingsbeginn, dem bald nasskalte Perioden folgten. Überhaupt war das Jahr 2010 von hohen Niederschlagsmengen und relativ wenigen Sonnenstunden geprägt. Je nach Rebsorte und Weinbaugegend fiel auch die Hauptblüte der Reben in eine mehr oder minder ungüns­tige Wetterperiode, was sich unmittelbar auf die Ertragskraft auswirkte. Das oftmalige Verrieseln der Fruchtansätze zu diesem Zeitpunkt stellte sich als entscheidender Faktor für einen geringen Traubenbehang oder auch eine geringe Anzahl von Beeren pro Traube heraus und führte letztlich zur geringsten österreichischen Gesamterntemenge seit 25 Jahren: Mit nur 1,737 Mil­lionen Hektolitern deckte sie nicht einmal den Inlandskonsum von rund 2,5 Millionen Hektolitern ab.

Phänomen »feuchtes Jahr, doch gesunde Trauben«
Nach der wechselhaften Blüte kam eine trügerische Hitzephase im Juli, die jedoch von einem kühlen und regnerischen August und einem durchwachsenen September abgelöst wurde. Ab Oktober gab es aber immer wieder »trockene Zeitfenster«, in denen zu einem sorgfältig gewählten Lesezeitpunkt das Traubengut in trockenem und vor allem gesundem Reifezustand eingebracht werden konnte. Begünstigt wurde die Unversehrtheit des Lesegutes durch den lockeren Behang der Trauben, der den Botrytisdruck verringerte – die Winzer konnten also guten Gewissens einige Zeit mit der Lese zuwarten. Auch die kühlen Temperaturen, vor allem in der Nacht, haben zum ungewöhnlichen Phänomen »feuchtes Jahr, doch gesunde Trauben« wesentlich beigetragen.

Fokus auf das Wesentliche
Zum Glück brachte unterm Strich der für den Markt so wichtige Blaue Zweigelt aufgrund einer durchaus befriedigenden Zuckerreife und eines rotbeerigen, fruchtbetonten Charakters recht gute Ergebnisse. Auch Pinot Noir sowie St. Laurent (der aber stark unter dem Mengenverlust litt) sind in ihren Hochburgen bei guter Reife ansprechend gelungen. Schwieriger waren die Verhältnisse für spät reifende Rebsorten wie Blaufränkisch, für den eine strenge Selektion verpflichtend war, um auf entsprechende Gradationen zu kommen, oder Cabernet Sauvignon und Syrah. Der Merlot hingegen kam in einigen Fällen doch etwas besser über die Runden. Viele der ausgewiesenen Rotweinspezialisten verzichteten darauf, alle Kategorien zu erzeugen, und konzentrierten sich auf die wichtigsten Marken- oder Lagenweine. Die geringe Erntemenge und die im Durchschnitt wohl bestenfalls mit »gut« einzustufende Qualität geben eine Erklärung dafür, dass in diesem Jahr weniger Weine dieser Sorte zur Falstaff-Prämierung ein­gereicht wurden.

2011 lässt hoffen
Mit dem Jahrgang 2011 werden die Freunde des österreichischen Rotweines ihre helle Freude haben, viele Winzer loben ihn bereits heute in den höchsten Tönen. Damit steht nach den exzellenten Rot­weinen aus 2009 erneut ein großer Jahrgang ins Haus. So gesehen kam der frische, feinfruchtige und bereits zugängliche 2010er gerade recht. Denn bis die Jahr­gänge 2009 und 2011 tatsächlich trinkreif sind, kann man sich mit 2010 bedenkenlos vergnügen.

Impressionen von der VIG & Falstaff Rotweingala 2012 sowie eine Siegerliste finden Sie hier.

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Aus Falstaff Nr. 1/2013
Text von Peter Moser  
Fotos von Moritz Schell

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