Debatte um Leitungswasser wieder entflammt

Dass mit dem Cafe Landtmann ein Traditionsbetrieb nun 2,50 Euro für einen halben Liter Wasser verlangt, erhitzt die Gemüter.

Fast schon traditionell gibt es auch in diesem Sommer wieder eine Diskussion um das Glas Leitungswasser im Restaurant. Ging es im Vorjahr noch um eine Spende für einen guten Zweck, so ist es heuer der Vorstoß von Berndt Querfeld. Der Wirtschaftsbund-Obmann der Gruppe Kaffeehäuser in Wien verlangt seit 15. Juli in drei seiner Kaffehäuser 2,50 Euro für einen halben Liter Leitungswasser. Dass es mit den Cafes Landtmann, Museum und Mozart drei Institutionen betrifft, stößt besonders vielen sauer auf.

Wie viel darf Wasser kosten?
Als Gründe werden steigende Mieten und hohe Personalkosten angegeben. Zudem betont man dort, dass das Glas Wasser zum Kaffee oder die Wasserschale für den Hund von der neuen Regelung nicht betroffen seien. Dennoch gingen die Wogen bei diesem sensiblen Thema umgehend hoch, vor allem, weil in anderen Gaststätten schon bis zu 3,60 Euro für den halben Liter Wasser verrechnet werden.

Experten fürchten negative Auswirkungen auf den Tourismus und warnen davor, Urlauber vor den Kopf zu stoßen. Und da Wahlen vor der Tür stehen, schalten sich auch Politiker ein, um im Namen der Kaffeehaus-Tradition das Gratis-Wasser zu verteidigen. Auf der anderen Seite führt man ins Treffen, dass Gratis-Wasser für den Gastronomen eben nicht gratis ist, schließlich seien Service, Abgaben und Gläserreinigung zu bezahlen.

(sb)

Sascha Bunda
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