Bier hat in Österreich einen besonders hohen Stellenwert.

Bier hat in Österreich einen besonders hohen Stellenwert.
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Das sind die Biertrends der Saison

»Alkoholfrei», »regional« und »nachhaltig« stehen dem Bierkulturbericht 2022 zufolge hoch im Kurs. Falstaff hat sich nach innovativen Neuheiten umgesehen: Von »Hirter Rubin Bock« über »Corona im Fass« bis zu einem alkoholfreien auf Hafer basierenden Drink aus Salzburg.

Der Stellenwert von Bier in Österreich scheint ungebrochen. Knapp 90 Prozent unserer Landsleute bewerten Bier als »sehr wichtig»oder »wichtig« für die österreichische Getränkekultur. Am liebsten wird Bier beim Grillen getrunken, wobei die Herren deutlich lieber zum flüssigen Gold greifen als die Damen, geht aus dem Bierkulturbericht 2022 hervor. 
 
80 Prozent der Befragten geben im Bierkulturbericht an, dass das Angebot von regionalen Bieren für die heimische Bierkultur sehr wichtig beziehungsweise eher wichtig ist. »Bier ist für viele ein Stück Heimat. Unsere Landsleute greifen sehr gern zum Bier aus der eigenen Gegend, quasi rund um den Schornstein der Brauerei zeigt sich die Tendenz, dieses heimische Bier zu bevorzugen. Schon die Biermarken verweisen ja meistens auf die Herkunft: Das Zipfer kommt aus Zipf, Fohrenburger aus Fohrenburg und Schwechater aus Schwechat. Internationalem Bier geben nur fünf Prozent der Österreicher den Vorzug«, sagt  Gabriela Maria Straka, Director Corporate Affairs & ESG Sustainability bei der Brau Union Österreich.

Die Studie zeigt dass das Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Alkohol bereits in der Gesellschaft angekommen ist. Sowohl in puncto Genuss als auch in puncto Ansehen ist alkoholfreies Bier klar auf dem Vormarsch. So ist sich eine absolute Mehrheit (57 Prozent) sicher, dass alkoholfreies Bier an Ansehen gewonnen hat. Dem trägt auch die Brau Union beispielsweise mit »Gösser NaturGold Alkoholfrei«, »Heineken 0,0«, »Zipfer Hell Alkoholfrei« oder »Wieselburger 0,0« Rechnung.

Ganz neue Wege beschreitet die Trumer Privatbrauerei

Mit »Sigl Bio Hafer & Gerste« ist es den Privatbrauerei aus Obertrum gelungen, als erste Brauerei überhaupt ein pflanzenbasiertes und alkoholfreies Hafergetränk mit Gerstenmalz zu entwickeln, das auch im Müsli, im Kaffee und vor allem pur einzigartig schmeckt. Für das neue Produkt wurde ein eigenständiger Markenauftritt unter dem Namen Sigl gemeinsam mit der renommierten Designagentur moodley konzipiert. Die »Trumer Biermaid« präsentiert sich als verbindendes Element zum Ursprung der Brauerei und in moderner Weiterentwicklung auf der Verpackung.

Vollmundiges Kellerbier

Stiegl-Kreativbraumeister Markus Trinker und sein Team haben kürzlich das »Wildshut Hopfenherz«, ein ausgewogen vollmundiges Kellerbier, das sich mit hopfenfrischer Nase und zarten Malztönen zeigt, präsentiert. Es soll vor allem Fans von dunklen Bieren erfreuen. Mit neuer Rezeptur wurde »Wildshut Gmahde Wiesn« gebraut. Bei diesem Bio-Bier kommen regionale Kräuter aus dem Mühlviertel zum Einsatz. Mit der saisonalen Bierspezialität »Stiegl-Herbstgold« wurde zudem kürzlich das offizielle »Bauernherbst-Bier« vorgestellt. Es leuchtet in den Farben des Herbstes verfügt über kräftige Malzaromen und ist nur temporär erhältlich.

Limitiert ist auch der »Karolina Wildhopfenbock« der Neufeldner Biobrauerei. Süffig mit zarten Hopfennoten, direkt vom Bio-Wildhopfen der an den Hängen der Biobrauerei Neufelden wächst, sind nur 1.000 Flaschen im Online Shop verfügbar.

Innovation trifft Tradition bei Hirter

Ein Neuzugang in der Hirter Spezialitätenfamilie soll eine perfekte Symbiose zwischen Innovation und traditionellen Werten, die in Hirt seit mehr als 750 Jahren gelebt werden, darstellen. Das unbehandelte Bergquellwasser, der aufwendige Produktionsprozess im 2-Tank-Gärverfahren, gepaart mit der langen Lagerzeit von mindestens sechs Monaten verleihen der saisonalen Bockbierspezialität den perfekten Feinschliff.

Beim Entstehungsprozess des »Hirter Rubin Bocks« haben sich die Hirter Mitarbeiter mit viel Enthusiasmus und Leidenschaft eingebracht – das Ergebnis kann man sich ab sofort schmecken lassen.

»Von den Brauversuchen, den Verkostungen über die Namensuche bis bin zum Produktdesign war es echtes Hirter Team-Work«, freut sich Braumeister Raimund Linzer, der sichtlich stolz auf die Innovationskraft des Hirter-Teams ist. Das neue »Hirter Rubin Bock punktet ihm zufolge mit einem einzigartig rubinroten Farbton im Gegenlicht und einem extrem süffigen, beinahe lieblichem Antrunk, mit einem harmonisch zartbitteren Abgang. Kennzeichnend sei auch die ausgezeichnete Kohlensäurestruktur, die einen optimalen Genuss und feinporige Schaumstabilität garantiere. Linzer hat auch sogleich einen Essens-Tipp parat: Wildragout, Hirschsteak, würziges Schweinernes, Bergkäse harmonieren besonders gut mit dem Rubin Bock, aber auch zu Süßspeisen entfaltet er eine besondere geschmackliche Wirkung. 

Eine besondere Reifeprüfung 

Das dunkelrote, naturtrübe Bockbier, das zwei Lehrlinge der Zwettler Brauerei zu ihrem Abschluss gebraut haben, wird als »Reifeprüfung« im Rahmen der »CulturBrauer-Box« in ganz Niederösterreich erhältlich sein. Das naturtrübe Bockbier soll durch eine »starke Hopfennase« bestechen und präsentiert sich fruchtig und aromatisch mit einer hohen Drinkability.

Mit Zapfsäule

Anheuser-Busch, der größte Braukonzern der Welt, stellt sich in der Gastronomie neu auf und führt  »Corona« im Fassbierformat ein. Dafür wurde  eine neue Bierzapfsäule aus Metall, Holz und einer Glasscheibe entworfen - inklusive beleuchtetem Schriftzug, dem Logo sowie einem Limettenhalter. Die Gastronomen bekommen eigens designte Gläser mit einer Aussparung auf dem Rand, in den die Limettenscheibe standesgemäß gesteckt werden kann.

Julia Emma Weninger
Julia Emma Weninger
Chefredakteurin Online
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