Blick in den ersten Stock, bzw. ins Mezzanin wie die Wiener sagen.

Blick in den ersten Stock, bzw. ins Mezzanin wie die Wiener sagen.
© Sacher

Das Sacher Eck erstrahlt in neuem Glanz

Die Betreiberfamilie setzt auf traditionelles Sacher-Rot und ein neues Konzept. Eine Expansion ins Ausland steht im Raum.

Länger als geplant dauerte der Umbau eines der traditionsreichsten Wiener Cafés am Beginn der Kärntner Straße, das Sacher Eck. Schuld waren statische Probleme, die aber nun gelöst sind. Eigentümervertreter Matthias Winkler berichtete, dass zwar noch nicht alle Rechnungen bezahlt seien, dass sich die Investitionssumme aber auf rund 6,5 Millionen Euro belaufe. Beim Umbau wurde auf klassische Materialien gesetzt: Marmor, Holz und die für das Sacher typischen roten Stoffe. Neben dem Verkauf von Sacher-Torten und anderen Mehlspeisen ist das Sacher Eck ein Wiener Café mit einer veritablen Revolution: dem Kaffee selbst wird höchste Aufmerksamkeit geschenkt und er wird mit neuen Maschinen auf Barista-Niveau zubereitet. Als Kaffee-Lieferant setzte sich in einer Blindverkostung Procaffè – eine Wedl-Tochter – durch.
Neben Kaffee und Mehlspeisen wird es auch kleine Gerichte von Küchenchef Dominik Stolzer geben, vorwiegend Wiener Klassiker wie Gulasch oder Tafelspitz. Winkler will mit dem neuen Konzept verstärkt ein jüngeres Publikum ansprechen. Sehr clever wird auf elaboriertes Frühstück unter Einsatz von stylishen Etagèren gesetzt. Der Hintergedanke dabei: Die Gäste mögen es fotografieren und über die sozialen Netze in alle Welt verteilen.

Sieben neue Suiten

Zeitgleich mit der Renovierung des Sacher Ecks wurden die darüberliegenden Suiten komplett neu gestaltet. Aus sechs alten wurden sieben neue Suiten, inklusive einer atemberaubenden Präsidentensuite, auf höchstem Sicherheitsniveau mit schusssicheren Fenstern, Sicherheitstüren, Alarmanlagen etc. Für die Suiten, die nicht nur renoviert sondern samt Technik im Hintergrund de facto neu gebaut wurden, mussten 3,5 Millionen Euro investiert werden. Und dennoch wird weiter umgebaut und investiert.

Expansionspläne

In Wien soll noch heuer die »Sacher Stube« in ein »Kleines Café« umgebaut werden. Auch im Hotel Sacher in Salzburg wird umfassend renoviert. Auf Expansionspläne angesprochen bestätigt Matthias Winkler entsprechende Pläne:

»Ja, wir werden im Ausland expandieren. Aber nicht als Hotelbetreiber, sondern mit Kaffee und Kuchen«.
Eigentümervertreter Matthias Winkler

Einen ensprechenden Testbetrieb gibt es bereits im Mailänder Luxuskaufhaus La Rinascente, wo die Familie Sacher ein Shop-in-Shop-Konzept betreibt. Nach sechs erfolgreichen Monaten wurde die Testphase auf ein weiteres halbes Jahr ausgedehnt.

Bernhard Degen
Autor
Mehr entdecken
Cafe
Café Sacher Wien
Das Café Sacher verkörpert die Wiener Kaffeehaustradtion wie kaum ein anderes Café. Seine...
Philharmonikerstraße 4, 1010 Wien
Restaurant
Sacher Rote Bar
Dank Ölgemälden, Kristalllustern und dunkelrotem Damast wähnt man sich mit Blick gen Oper in...
Philharmonikerstraße 4, 1010 Wien
Mehr zum Thema
Das Kleinod-Prunkstück
Neueröffnung 2018
Top 10 Bar Openings 2018
Der Boom der Barszene hält an: Wir durften uns über viele neue Betriebe freuen. Das sind die...
Von Bernhard Degen
Ciccio Sultano
Neueröffnung 2018
»Pastamara«-Chef im Interview
Eröffnung am 3. Dezember in Wien: Das »Bar con Cucina«-Konzept verbindet vollendete...
Von Bernhard Degen, Ursula Macher