Das verspielte Latino-Interieur hatte eine große Fangemeinde.

Das verspielte Latino-Interieur hatte eine große Fangemeinde.
© mercado.at

Das »Mercado« ist Geschichte

Neue Betreiber mussten nach nicht einmal zwei Monaten Konkurs anmelden. Der Schuldenstand beläuft sich vorläufig auf 60.000 Euro.

»Die Sabor Latino GmbH kann ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen«, lautet die typische Formulierung auf der Homepage des Alpenländischen Kreditorenverbands. Geschäftsführer der GmbH ist der junge und überaus talentierte Küchenchef Javier Vera Alarcon, der mit seinem Partner Erick Zott und der vermeintlichen Investorin Nura Manso das »Mercado Nikkei« am Wiener Stubenring erst mit Anfang Juni dieses Jahres übernommen hat. Wie »Gastronews« berichtet, war mit finanziellen Zuschüssen von Manso eine Neupositionierung geplant – zu der es nun ganz offensichtlich nicht kommt.

»Das Mercado ist tot«, zeigt sich der vorherige Betreiber Klaus Piber im Gespräch mit Falstaff betroffen. Er hatte das Lokal ablösefrei und mit Ware im Wert von 35.000 Euro mit 1. Juni übergeben. »Ich bin die Dumpfbacke in der Runde«, legt der Gastronom (»Yohm«, »Frank’s«) nach, denn er ist wohl der größte Gläubiger im Insolvenzverfahren. Die letzten Betreiber begründeten die finanziellen Nöte mit »nicht erwarteten Umsatzrückgängen in den Sommermonaten«.

Das verspielt und farbenfroh eingerichtete »Mercado« wird den Wienern in guter Erinnerung bleiben. Mit Spitzenkoch Alexander Theil hatte es hervorragende Bewertungen erzielt, mit Nachfolger Javier Vera Alarcon wurde eine peruanisch-japanische Nikkei-Küche auf tollem Niveau und für eine breitere Zielgruppe etabliert. Klaus Piber sucht nun einen Käufer für das großzügige Lokal mit Gastgarten und Bar samt Weinkeller im Souterrain.

»Mercado«
Stubenring 18
1010 Wien
T: +43 1 5122505
www.mercado.at

Bernhard Degen
Autor
Mehr zum Thema