DAC bald auch für österreichischen Sekt?

Die Gründung des DAC-Komitees »Schaumwein Österreich« will die Herkunftssicherung bei Sekten weiter vorantreiben.

Was gibt dem Konsumenten eigentlich die Sicherheit, dass der österreichische Sekt, den er trinkt, auch wirklich aus heimischen Trauben gekeltert wurde? Das AMA Güte-Siegel, die Prüfnummer, die Bezeichnung »Hergestellt in  Österreich«?

Dehnbarer Begriff
Leider ist das nicht so. Das Bezeichnungsrecht, also das Recht des Konsumenten zu erfahren, aus welchen Trauben der Sekt gemacht wird und wo diese herkommen, wird zur Zeit gedreht und gewendet, gedehnt und auch schon mal neu definiert, wenn es den Großen der Branche opportun erscheint. Sekt aus ausländischem Wein darf nämlich seit Kurzem, wenn er in Österreich versektet wurde, »Hergestellt in Österreich« heißen. Und es geht auch anders herum: Wenn österreichischer Wein irgendwo in der EU versektet wird, darf er sich auch als »echter Österreicher« ausgeben.

Genaue Kennzeichnung gefordert
Die Golser Peter und Norbert Szigeti von der gleichnamigen, traditionsreichen Sektkellerei setzen sich dafür ein, dass man am Etikett verpflichtend angeben muss, woher der Wein, aus dem der Sekt produziert wurde, tatsächlich stammt und wo der Sekt produziert wurde. Nur so kann man garantieren, dass »Sekt aus Österreich« auch tatsächlich ein Qualitätsprodukt bleibt. Vor Kurzem wurde deshalb das neue DAC-Komitee »Schaumwein Österreich« gegründet. Gemeinsam mit elf anderen Fachleuten aus der Sekt- und Weinbranche hat man es sich zum Ziel gesetzt, dass es schon bald mehr Klarheit im Bezeichnungsdschungel des Weinrechts gibt und klar ist: wo Österreich drauf steht, ist auch wirklich zu 100 Prozent Österreich drin. Die Skandale rund um Tiefkühl-Erdbeeren aus China im »österreichischen« Joghurt oder um Pferdefleisch aus Bulgarien oder Rumänien in »original« Kärntner Hauswürsteln sollten eigentlich allen zu denken geben.

Herkunft, die man schmeckt
Die Heimat der Trauben, das »Terroir«, ist immens wichtig für die Qualität und Reife und zu fast 100 Prozent ausschlaggebend für die Charakteristik des Weins. Den sorten- und lagentypischen Geschmack kann man nicht einfach kopieren oder nachbauen, er macht die einzigartige Identität des Produkts aus. Das Zusammenspiel von Boden, Klima und Lage kann man demnächst in den »Lagensekten« der Szigetis schmecken, die ab Herbst auf den Markt kommen. Die Trauben für Szigeti Sekt kommen großteils aus der Region rund um den Neusiedlersee, für spezielle Sorten gibt es Partner im Kamptal und Krems. Die »ungarische Linie« von Szigeti ist klar als solche gekennzeichnet und wird praktisch ausschließlich für den ungarischen Markt produziert. Auf der »Riedenkarte« (www.ichwillsekt.at) kann man sich schon jetzt genau über die Herkunft der Trauben, die in der Sektkellerei Szigeti erst zu Wein und dann zu sortentypischem Sekt verarbeitet werden, informieren.

www.szigeti.at


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Marion Topitschnig
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