Umfangreiches Maßnahmenpaket für Gastronomie und Tourismus – mit Gastgarten-Zuschuss und teilweisem Trinkgeld-Ersatz.
»Wir werden niemanden im Stich lassen«, zeigt sich Tourismusministerin Elisabeth Köstinger im Rahmen des Pressegesprächs nach dem Ministerrat am Mittwoch (10.3.) kämpferisch. Gemeinsam mit den Fachministern, allen voran Finanzminister Gernot Blümel, wurde ein weiteres, umfangreiches Hilfspaket für die von der Corona-Krise und den damit einhergehenden Schließungen besonders betroffene Branchen beschlossen. Darunter fallen neben Gastronomie und Tourismus auch die Bereiche Sport, Freizeitwirtschaft, Kunst und Kultur.
»Die Verzweiflung in den betroffenen Branchen ist enorm«, so Köstinger, die hervorstreicht: »Wir leiden auch mit diesen Branchen.« Die Sorge gilt hier insbesondere den Mitarbeitern, da in vielen Bereichen – insbesondere in Gastronomie und Tourismus – eine Abwanderung eben dieser befürchtet wird. Das betreffe laut Köstinger auch Zulieferbetriebe vom Getränkehersteller bis zur Landwirtschaft.
»Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital in unseren Betrieben.«
Elisabeth Köstinger
Das Motto der Unterstützungen sei »Retten, überbrücken und rausinvestieren«, erklärt Vizekanzler Werner Kogler. In diesem Sinne wird der Ausfallsbonus laut Finanzminister Blümel für März erhöht. Rund 24.000 Anträge und bereits 170 Millionen Euro an Auszahlungen in den vergangenen drei Wochen gibt Blümel die ersten Erfolgszahlen des Ausfallsbonus bekannt: »Österreich liegt bei den Corona-Hilfen im internationalen Spitzenfeld.« In einem runden Tisch mit Vertretern des Bankensektors werde man zudem das Thema Liquiditätsabsicherung diskutieren.
Neben der Erhöhung des Ausfallsbonus für März – auch für alle indirekt Betroffenen – wird es einen einmaligen Kurzarbeits-Bonus in der Höhe von insgesamt 1000 Euro Netto pro Mitarbeiter für Branchen wie die Gastronomie geben. Dieser setzt sich aus zwei Komponenten zusammen:
Mit 27. März sollen – so es das Infektionsgeschehen zulässt – die Gastgärten aufsperren. Auch hier greift die Bundesregierung alljenen Betrieben unter die Arme, die ihren Schanigarten um- oder ausbauen bzw. neu errichten. Laut Ministerin Köstiinger werden zehn bis 20 Prozent der Investitionen vom Staat übernommen, insgesamt werden zehn Millionen Euro dafür ausgegeben.
Die Tourismusministerin kündigt abschließend an, dass es mit diesem nun beschlossenen Hilfspaket und den voraussichtlichen Öffnungen vor Ostern nicht getan sein wird: »Auch wenn wir Öffnungsschritte machen, wird es weiterhin wirtschaftliche Unterstützung brauchen. Es ist uns wichtig, hier für die Betriebe maßgeschneiderte Angebote zu schaffen.«
