Die Geduld der Gastronomen und Hoteliers wird weiter strapaziert.

Die Geduld der Gastronomen und Hoteliers wird weiter strapaziert.
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Corona: Gastro-Öffnung noch kein Thema

Bis Ostern soll es in den meisten Bundesländern weder Verschärfungen noch Lockerungen geben, in der Ostregion kommt ein Lockdown über Ostern. Gastro-Vertreter Pulker fordert »Worst Case Szenario«.

Bundeskanzler Sebastian Kurz gab bei einer Pressekonferenz am 22. März bekannt, dass im Moment mit keinen weiteren Öffnungsschritten zu rechnen sei. Der Weg in Vorarlberg, wo die Gastronomie unter strengen Corona-Auflagen bereits geöffnet ist, soll fortgesetzt und weiter beobachtet werden.

Es brauche ein regional abgestimmtes Vorgehen, sagt Kurz und gibt die Experten-Meinung wider, wonach an den Situationen in Tirol, Salzburg, Oberösterreich, Kärnten und der Steiermark nichts verändert werden soll. Strengere Maßnahmen drohen der Ostregion mit Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Die Hoffnung auf geöffnete Schanigärten zu Ostern ist damit jedenfalls dahin.

»Osterruhe« für den Handel

Welche Maßnahmen das sein werden, wurde in den vergangenen Tagen erarbeitet. Der APA bzw. einem ORF-Bericht zufolge kommt es in der Ostregion über die Osterfeiertage zu einem harten Lockdown. Diese Berichte wurden am Abend des 24. März auch von Gesundheitsminister Rudolf Anschober und den Bundeshauptleuten Michael Ludwig (Wien), Johanna Mikl-Leitner (Niederösterreich) und Hans Peter Doskozil (Burgenland) bestätigt.

Diese Regeln gelten im Osten Österreichs zwischen 1. und 6. April:

  • Handel (außer Produkte des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel, Apotheken) und körpernahe Dienstleister (etwa Frisöre) geschlossen
  • Ab 7. April soll es dann Zutrittstests (wie aktuell bei Frisören Vorschrift) auch für den Handel geben.
  • Die Ausgangsbeschränkungen gelten rund um die Uhr. Ausnahmen sind aus vorherigen harten Lockdowns bekannt, etwa Arbeit, Einkauf, Spazierengehen.
  • Nach den Osterferien gehen Schulen ins Distance-Learning. Bei der Rücckehr zum Präsenzunterricht soll es PCR-Tests geben.
  • FFP2-Maskenpflicht wird verschärft. Sie müssen überall getragen werden, wo sich mehr als eine Person in einem geschlossenen Raum aufhält. Auch im Außenbereich sollen FFP2-Masken bei größeren Menschenansammlungen verpflichtend sein.
  • Betriebe unterliegen einer wöchentlichen Testpflicht. Alternativ soll wieder verstärkt auf Home Office gesetzt werden, wo möglich.

Zum Beginn der Karwoche hatte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig mitgeteilt, dass der Lockdown in der Bundeshauptstadt zumindest bis 11. April verlängert wird.

Enttäuschung seitens Gastronomie und Tourismus

»Wir brauchen eine Perspektive mit einem Öffnungsdatum«, sagte Gastro-Wirtschaftskammer-Obmann Mario Pulker zur Austria Presse Agentur (APA). Wenigstens ein »Worst Case-Szenario«, also das späteste Öffnungsdatum im schlimmsten Fall, sollte feststehen. »Das kann man schon von der Regierung verlangen«, so Pulker. Dann könnte sich die Branche darauf einstellen, bis wann die Durststrecke dauern könnte und entsprechende Maßnahmen setzen.

Auch Pulker ist sich der kritischen Infektionslage bewusst (»Wir sind ja nicht weltfremd«), setzt aber Hoffnung in das Modell Vorarlberg, das beweisen soll, dass Gastronomie kein Infektionstreiber ist.

Bernhard Degen
Autor
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