Ryan Clift kreiert »Gummibären der Erinnerungen«.

Ryan Clift kreiert »Gummibären der Erinnerungen«.
© Tippling Club

Cocktail Snacks für die Neujahrs Party

Ryan Clift kreiert avantgardistische Gerichte zu progressiven Cocktails. Im Projekt Gummibären zeigt er Erinnerungen und Emotionen mit Aromen auf.

Profi: Herr Clift, wir sitzen hier bei den ChefAlps. Sie brachten für die Gäste der ChefAlps je zwölf Gummibären mit. Was war der Hintergrund und die Inspiration für dieses Projekt?
Ryan Clift: Das Projekt basiert auf Erinnerungen. Jeder Gummibär ist nach einem bestimmten Traum oder einer Begierde benannt und mit seinen assoziierten Aromen durchdrungen. Wir haben Begriffe gewählt, mit denen jeder eine Erinnerung verbinden kann. Beispielsweise hat jeder schon einmal Regen gerochen. Regen riecht überall auf der Welt gleich. Die große Herausforderung war es herauszufinden, wie du aus einem Wort einen Geschmack machst. Und welche Gerüche wir mit den Begriffen assoziieren. Es geht um die Verknüpfung von Begriffen wie »Glück«, »Macht« oder »Baby«. Bei »Macht« sind es beispielsweise Madras, Orange, Zitrus und Rum. 
Zwölf Gummibären sind das Ergebnis – mit wie vielen begann die Entwicklungsphase?    
Wir starteten mit 25 Ideen. Manche Ideen ergaben dann schlussendlich einen Gummibären.
Sie sprechen immer von »uns«, nie von sich selbst als Person.   
Wir sind ein Team. Ohne mein Team könnte ich nicht Bestehen. Und ich habe das beste Team. Für mich ist mein Unternehmen wie eine Familie. Auszeichnungen erhalte nicht ich, sondern mein Team. Ich habe mich sehr geehrt gefühlt, vom Guide Michelin mit einem Stern ausgezeichnet zu werden. Allerdings habe ich mich weniger für mich, sondern mehr für mein Team gefreut. Sie ermöglichen es mir, mich mit der Entwicklung von Projekten zu beschäftigen. Sie arbeiten sehr hart. Der Guide Michelin hilft mir nicht, das zu erreichen, was ich will. Das macht mein Team.
Wie beschreiben Sie sich selbst als Führungsperson?    
Ich bin wie ein Vater. Es ist immer etwas los, mein Team kommt mit Fragen zu mir. Ich bin für sie da, so wie es in einer Familie ist. Ich erwarte viel, aber gebe auch viel. Es ist wichtig, dass jeder seine eigenen Erfahrungen macht und nicht nur in einem Unternehmen gearbeitet hat. Daher bin ich sehr stolz, wenn meine ehemaligen Mitarbeiter bei den Besten in der Branche arbeiten. 

Die zwölf Sorten von Clift's Erinnerungen.
© Tippling Club
Die zwölf Sorten von Clift's Erinnerungen.

Ryan Clift

Der gebürtige Brite ist auf Pairings spezialisiert, progressive Cocktails zu avantgardistischen und geschmacklich intensiven Gerichten. Als Tellerwäscher startete Clift seine Karriere. Danach arbeitete er an der Seite einiger der weltbesten Chefs. Von Marco-Pierre White über Peter Gordon, Emmanuel Renaut, Shannon Bennett oder Raymond Capaldi bevor er 2008 in Singapur seinen experimentellen Küchenstil entwickelte. Sein Logo ist die Darstellung eines Mind-Maps, mit dem er seine Menüs entwickelt. 

www.tipplingclub.com

Artikel aus Falstaff Karriere 04/2018.

Alexandra Gorsche
Alexandra Gorsche
Herausgeberin Profi
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Robert Szymczyk, Maître im Small Luxury Ski-Hotel »Kristiania Lech« am Arlberg.
Branchen-Insider
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Robert Szymczyk ist seit 2014 in der Wintersaison im »Kristiania Lech« als Maître tätig. Er...
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