Cirque à la Carte - Zu Gast im Gourmet-Zirkus

Artisten, Genüsse, Attraktionen - so könnte man das Konzept von Cirque à la Carte
zusammenfassen. Bereits zum zweiten Mal hat der Gourmet-Zirkus in der 5000 m2 großen Eventpyramide in Vösendorf seine Zelte aufgeschlagen. Präsentiert wird das neue Programm »Polaris«, das das Publikum in die Welt der »Schattenfürstin des Eises" entführt. »Die ganze Show ist ein einziges Highlight«, betont Veranstalterin Elisabeth Wimmer und spricht vom »Gesamtkunstwerk« Cirque à la Carte, das beim zweiten Mal vielleicht einfacher in der Organisation, dafür umso aufwändiger in der Produktion war.

Bernie Rieder und Gustav Krug/Foto: Cirque à la CarteGourmet-Menü für 700 Gäste
Starkoch Bernie Rieder, der sich in letzter Zeit an vielen Herden versuchte, kocht das Publikum von Cirque à la Carte bereits zum zweiten Mal ein. Von Musical-Star Maya Hakvoort - sie führte mit niederländischem Akzent charmant durch den Abend - als »burgenländischer Bauer, die gerne kocht« beschrieben, stellte Rieder ein viergängiges Gourmet-Menü zusammen. Serviert werden traditionell österreichische Speisen, kreativ interpretiert - und das für 700 Personen. Eine vor allem logistische Herausforderung, die von der Mannschaft rund um Rieder und dem geschulten Service-Personal gekonnt gemeistert wurde.

Vier Gänge mit Steigerung
Als erste Vorspeise serviert Bernie Rieder kalt gedämpften Eismeersaibling mit sauer karamellisierten grünen Paradeisern, Cappuccino-Erbsen und Minze sowie weißem Speckschaum, dazu rotes Rübensorbet mit Kresse und Kaviar. Die Kombination von Fisch und roten Rüben ist nicht neu, die Cappuccino-Erbsen konnten geschmacklich nicht überzeugen und hätten wohl auch etwas mehr Minze vertragen, die Konsistenz war zu bemängeln. Vermisst haben wir Speckschaum und Kaviar.

Mit der zweiten Vorspeise legte Rieder eine enorme Steigerung zur ersten hin: Geschmacklich tolle Grammelknödel vom Tullnerfelder-Hausschwein mit einem gelungenen, sehr aromatischen Liebstöckelpüree, Veltlinerkraut und butterweich geschmortem Oktopus. Sehr gut.

Zum Hauptgang gab es Rinderfilet rosa gebraten - für 700 Personen das Fleisch à la Minute auf den Teller zu bekommen, eine bemerkenswerte Leistung - und tolle Wangerln mit Senfkohl, Sellerie, Markknödel und schwarzen Nüssen - ein solides Gericht.

Den kulinarischen Abschluss - oder "Ihr letztes Dessert", wie Maya Hakvoort die Nachspeise ankündigte - macht ein Topfen-Heidelbeertarte mit Eisenkrautsorbet und Vanille.

Erwähnung finden sollten aber nicht nur die Gerichte, die dazu gewählte Weinbegleitung kann durchaus positiv bewertet werden. Ins Glas kommen wahlweise ein »Chardonnay Selektion 2009« vom Gumpoldskirchener Weingut Krug oder ein »Red Pitt 2008« vom Golser Winzer Gerhard Pittnauer.

Feuer und Eis
Eine beeindruckende Bühnenshow legte das rund 24 Künstler aus 10 Nationen umfassende Cirque à la Carte Ensemble hin. Atemberaubende Artistik in luftigen Höhen oder faszinierende Boden-Akrobatik - Körperbeherrschung auf höchstem Niveau und »heiße« Pyro-Effekte begeisterten das Publikum. Domino Blue - die gemeinsam mit ihrem Mann Tom Blue für die künstlerische Umsetzung verantwortlich zeichnet - sorgte als »Polaris« für den gesanglichen Rahmen, das »Drumatical Theatre« inszenierte die einzelnen Acts rhythmisch mitreißend. So wurde die Eventpyramide dank der zahlreichen Show-Highlights zu einer Welt aus Feuer und Eis, wobei sich letzteres auch temperaturmäßig bemerkbar machte - Tipp, vor allem für Damen: warm anziehen.

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Cirque à la Carte »Polaris« noch bis 14. Februar 2011 in der Eventpyramide in Vösendorf. Nähere Infos und Tickets unter www.cirquealacarte.at.

(Text: Marion Topitschnig, Fotos und Video: Bernhard Degen)