»CHUCHÚ«: Lateinamerika trifft Asien mitten in Wien
Das »CHUCHÚ« eröffnet in der Wiener Wipplingerstraße.
© Jahan Saber

Das »CHUCHÚ« eröffnet in der Wiener Wipplingerstraße.
© Jahan Saber
»Wie Gott in Frankreich« – die altbekannte Formulierung wird dieser Tage angesichts der Fußball-EM oft gebraucht. Dass man es sich auch gut gehen lassen kann wie Jesus in Südamerika mit einem Hauch Asien, wird ab 12. Juli im »CHUCHÚ« – sprich: tschutschu – in der Wipplingerstraße in der Wiener Innenstadt unter Beweis gestellt. Denn der Name des Restaurants »ist der lateinamerikanische Spitzname für ›Jesús‹«, erklärt Besitzer Sotero »Soti« Rodriguez.
Der Älteste des Geschwister-Trios kam einst aus Venezuela zum Studieren nach Wien, ist Online-Unternehmer (Kochabo.at) sowie begeisterter Foodie und erklärt: »Wir sind ein Familienbetrieb«. Denn Teil des Teams sind auch seine Geschwister Jesús – bisher im International Management tätig – und die Jüngste im Bunde, Laura, die in der Gastro-Abteilung des Megakonzerns »Starwood Hotels & Resorts« in Miami, USA, stationiert ist und ihre Brüder mit kreativen Ideen unterstützt.
»Gustavo Klimt«
Kreativität ließen die Neo-Gastonomen auch beim Umbau des einstigen »Zum Suppentopf« in der Wipplingerstraße walten. Empfangen wird der Gast von einem riesigen Gemälde der Künstlerin Bella Volen, das an eine lateinamerikanische Klimt-Interpretation erinnert, »ein Gustavo Klimt«, scherzt Rodriguez. Zentrale Elemente des vom Innenarchitektur-Team »SofLi« gestalteten Restaurants sind ein Zusammenspiel von Neubau und Re-Used, eine 50 Meter lange Chesterfield-Sitzbank und der matt-goldene Bartresen im Zentrum des Raumes.
Das Team
Das kulinarische Konzept des »CHUCHÚ« stammt von Cathy Lemoine, die in der Dominikanischen Republik zwei Restaurants führt und zu den Koch-TV-Stars Venezuelas zählt. Mehrmals im Jahr wird Lemoine zukünftig nach Wien kommen, um mit dem Küchenteam unter der Leitung von Christopher Uxa (ehemals »Fabios«) die neue Karte zu entwickeln. Als Service-Leiter konnten die Rodriguez-Geschwister Lukas Muth gewinnen, der aus der Wiener Winzer- und Heurigenfamilie Muth stammt und bisher unter anderem im »Livingstone«, »Plachutta«, bei der Dots Group und im »Figlmüller« Station machte. Für die Weinkarte setzt er auf einen Mix aus heimischen und südamerikanischen bzw. internationalen Kreszenzen, die Hausweine stammen aus dem familieneigenen Weingut. Nur wer auf Weine aus Venezuela selbst hofft, wird enttäuscht. »Hier haben wir nichts gefunden, was unseren Qualitätsanforderungen entsprochen hätte«, sagt Muth.
Das »CHUCHÙ«-Team komplett macht Bar-Chef Manuel Nuñez Ramirez (Bar-Veteran und einstiger Trainee Mario Castillos, »Barfly's«), der Cocktail-Klassiker mit lateinamerikanischem Twist neu interpretiert und die »CHUCHÙ« Signature Cocktails kreiert, etwa einen CHUCHÙ Mule mit frischer Maracuja oder deb Thaipirinha mir Kokossirup, Koriander und Basilikum.

© Jahan Saber
Exotische Aromen, spannend kombiniert
Zurück zur Küche: Den Stil beschreibt Lemoine als »Venezuela meets Süd-Ost-Asien«. Auf jeden Fall erwartet den Gast eine spannende Mischung aus exotischen Aromen und traditionellen venezulanischen Gerichten. Zum Start serviert Lemoine etwa Arepas – die traditionell aus Maismehl hergestellten Brötchen werden im »CHUCHÚ« frittiert und mit Avocadocreme und Frischkäse serviert – oder Tiraditos als europäisch-venezulanische Fusion mit Lachs und Maracuja. Weiter geht es mit einem Meeresfrüchtesalat, der mit gängigen Varianten, die man meist vom Italiener kennt, so gar nichts zu tun hat. Für ihre als Understatement auf der Karte getarnte Variante kombiniert Lemoine Sashimi von Lachs und Tuna mit Garnelen, einem Quinoa-Salat, der eine erdige Komponente beisteuert, Tamarinden-Dressing Korinader-Creme – so schmeckt Crossover-Cuisine! Als nächstes unternehmen wir einen Ausflug in mediterrane Gefilde: der wunderbar zarte Pulpo mit Kartoffeln und Kalamata-Creme erhält durch Chimichurri seine lateinamerikanische Würze. Wieder zurück in Südamerika gibt es Chicharrones, ein super-knuspriger, sechs Stunden lang gegarten Schweinebauch mit Yuca-Creme und einem Ceviche-Salat. Das erfreulich wenig süße, dafür umso erfrischendere Finale bestreiten wir mit einem dekonstruierten Cheesecake: Die Frischkäsecreme mit fein-säuerlichem Maracuja-Aroma wird von mürbem Kokos-Crumble mit zart-salziger Note begelitet. Das Fazit: Im »CHUCHÚ« wird eine wunderbar frische, kosmopolitische Küche serviert – perfekt für den Sommer!
Offiziell öffnet das »CHUCHÚ« am 12. Juli seine Pforten. Davor gibt es eine Pre-Opening-Phase mit unregelmäßigen Öffnungszeiten und Friends-&-Family-Only-Events.
CHUCHÚ
Wipplingerstraße 21, 1010 Wien
Öffnungszeiten (ab 12. Juli): Mo-Do, 11.30-1 Uhr, Fr, 11.30-2 Uhr und Sa, 17-2 Uhr; So & Feiertage geschlossen
www.chuchu.at
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