Erst die zweite Frau an der Spitze
Séverine Frerson arbeitete bereits die letzten zwei Jahre an der Seite von Hervé Deschamps. Nun ist sie alleinige Chefin im Keller, und dies erst als zweite Frau, seitdem Rose-Adélaïde Jouët das Champagnerhaus Anfang des 19. Jahrhunderts gegründet hatte. Im Falstaff-Interview äußert sich Frerson zurückhaltend zu eigenen Zukunftsplänen, beispielsweise nach der Konzeption neuer Cuvées: »Meine allererste Aufgabe ist es, den Hausstil von Perrier-Jouët weiterzuführen.«
Die in Sillery an der Montagne de Reims aufgewachsene Önologin ist kein unbeschriebenes Blatt. Bevor sie zu Perrier-Jouët wechselte, war sie 16 Jahre lang beim Haus Piper-Heidsieck tätig. Nun freut sich Frerson auf die Arbeit mit den grade eingekellerten 2020er Weinen: »Die Trauben hatten eine ausgezeichnete Balance aus Zucker und Säure, und die Struktur der Jungweine scheint mir sehr elegant.« Die Chardonnays seien delikat mit grosser Spannung und die Pinot Meuniers schmeckten, so sagt Frerson, »wie eine Tarte Tatin. Ich glaube, es steht uns viel Freude bevor.«
Anmerkung: In einer früheren Version hieß es fälschlicherweise, dass Hervé Dechamps nach 37 Jahren an seine Nachfolgerin Séverine Frerson übergibt. Korrekt ist, dass der bisherige Chef de Cave nach 27 Jahren seinen Platz an der Spitze von Perrier-Jouët übergibt.