Carpe Diem wird an Rauch verkauft

Der Standort in Mondsee wird geschlossen, wie es mit der Marke weitergeht ist noch offen.

Es gibt wohl kein Unternehmen, das für alkoholfreie Speisebegleitung so viel getan hat wie Carpe Diem. Das aufwendig fermentierte Kombucha-Getränk gibt es neben der Klassik-Variante in drei weiteren Geschmacksrichtungen. Viel wurde in die Öffentlichkeitsarbeit investiert und die besten Köche des Landes lieferten abgestimmte Rezepte zu den alkoholfreien Kreationen. Völlig überraschend wurde nun bekannt, dass Carpe Diem an den Vorarlberger Fruchtsafthersteller Rauch verkauft wurde. Korrekt formuliert handelt es sich um eine Lizenzübernahme. Carpe Diem bestätigte den Deal zwar, wollte aber keine weiteren Details an die Öffentlichkeit geben, da man vor einer Übernahme stehe. So ist es noch völlig offen, wie es mit der Marke weitergeht und welche Strategie der neue Eigentümer verfolgen wird.

Die Mitarbeiter von Carpe Diem werden dem Vernehmen nach nur zu einem Teil von Rauch in Rankweil übernommen. Auch die Red Bull Gruppe wird vermutlich einige Angestellte auffangen. Viele müssen sich aber wohl oder übel einen neuen Job suchen. Die Übernahme von Rauch ist einerseits naheliegend, da die Carpe Diem Produkte ja schon von dem Vorarlberger Unternehmen produziert wurden. Andererseits ist der Zeitpunkt völlig überraschend, denn gerade im zu Ende gegangenen Jahr hat Carpe Diem die Marketing-Maschinerie noch einmal kräftig angekurbelt und beispielsweise ein Flying Restaurant gelauncht.

Der österreichischen Kulinarik ist es jedenfalls zu wünschen, dass die Marke Carpe Diem in dieser Qualität bestehen bleibt. Bei einer Blindverkostung im Frühjahr 2013 wurde Kombucha Classic vom Falstaff Magazin zum besten alkoholfreien Speisebegleiter gekürt.

(von Bernhard Degen)

Bernhard Degen
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