Burgund: Unwetter verhageln die Ernte

Nach zwei kleinen Ernten zeichnet sich erneut ein dramatisch schlechtes Weinjahr ab.

Bereits im April und Mai hatten Frost und auch heftige Regenfälle den Winzern zu schaffen gemacht. Um in den betroffenen Regionen das Risiko von Mehltau und anderen Krankheiten zu minimieren mussten die Trauben besonders intensiv behandelt werden. Dem nass-kalten Sommeranfang folgten jahresuntypische Hitzeperioden. Diesen schwierigen klimatischen Wechselbädern folgten dem Fachmagazin »Decanter« zufolge nun mehrere Hagelstürme die in meisten Teilen des Burgunds zu erheblichen Schäden geführt haben. Nach Aussagen von Winzern in der Haute Côtes-de-Beaune und Haute Côtes-de-Nuit beispielsweise dürfen bis zu 60 Prozent der Ernte vernichtet worden sein. In den betroffenen Gebieten verzweifeln die Winzer. »On n'a jamais vu ca« (so etwas haben wir noch nie gesehen) heißt es vielfach. Und in der Tat: seit dem Katastrophen Jahr 1977 hat es keine so ungünstigen Voraussetzungen für den Weinbau in der Region mehr gegeben.

Neben der geringen Ernte befürchten die Experten auch bei der Qualität Abstriche machen zu müssen. Nachdem bereits 2011 nur durchschnittliche Weine hervorgebracht hat, dürfte auch 2012 kein großer Jahrgang werden. Aus diesem Grund ziehen bereits heute die Preise für den 2010er Jahrgang an. Ein schwacher Trost für die gebeutelten Winzer des Burgunds.

(mpm)

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