© Robert Hierzer

Burgenland »Der Wind in der Weite«

Längst prägen die weithin sichtbaren Windräder die Landschaft. Der technische Fortschritt ermöglicht das Repowering bestehender Windparks.

Während das Anlegen neuer Windparks oder der Ausbau bestehender Windkraftanlagen bei der Bevölkerung vielerorts auf Widerstand stößt, ist das im Burgenland kein großes Thema. Und das, obwohl der Neusiedler See als Brutstätte oder Rastplatz für zahlreiche durchziehende seltene Vogelarten weltweit bedeutsam ist und gerade der Bezirk Neusiedl am See mit mehr als 410 Windrädern unglaublich dicht bestückt ist. Landschaftlich gehören die weithin sichtbaren und nachts am Horizont blinkenden Räder und Rotoren ohnehin längst zum pannonischen Inventar.

»Die Burgenländer sind stolz auf die Windenergie«, weiß Michael Gerbavsits, Vorstandsvorsitzender der Energie Burgenland, aus Umfragen. Bis Jahresende 2019 werden laut IG Windkraft, die als Verband die Interessen der Branche vertritt, insgesamt 22 neue Windräder errichtet worden sein. Wenig überraschend sieht man als Verband im windreichen Burgenland noch großes Potenzial für neue Windkraftstandorte. Zumal es insgesamt eine Erhöhung des Windkraftanteils von elf Prozent auf mehr als 25 Prozent bräuchte, um das noch unter der Regierung Kurz I angestrebte Ziel von 100 Prozent Stromversorgung aus erneuerbaren Energiequellen erreichen zu können.

Mit 446 Anlagen und 1090 Megawatt Leistung (Stand März 2019) liegt das kleine Bundesland bundesweit auf dem zweiten Platz hinter Niederösterreich (729 Anlagen mit insgesamt 1661,4 Megawatt). Während die IG Energie deshalb die Erschließung neuer Standorte propagiert und mehr Windräder und neue Windparks eröffnen möchte, setzt die Energie Burgenland aufs »Repowering«. 400 Millionen Euro werden in das technische Aufrüsten alter, bestehender Standorte gesteckt, diese werden damit deutlich größer, stärker und ergiebiger – und man möchte unterm Strich deshalb sogar zehn Windräder weniger betreiben. Von Widerstand ist allerdings auch hierbei nicht auszugehen.

Erschienen in
Burgenland Special 2019

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Thomas Weber
Autor
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