»Inspector« und Hobbykoch Nechyba ermittelt und genießt im Wien der Jahrhundertwende.
Nach dem Auftakt-Erfolg mit den »Naschmarkt-Morden« hat Gerhard Loibelsberger seinen Kult-Kriminalisten Joseph Maria Nechyba in zwei weiteren Werken ermitteln lassen: »Mord und Brand« sowie »Reigen des Todes«. Der grantelnde Inspector reist mit seinen Lesern durch die Wiener Geschichte um die Jahrhundertwende und gibt aufschlussreiche Einblicke in das Alltagsleben mit seinen Entbehrungen und seltenen Gaumenfreuden. Zwischen den drei Nechyba-Hauptwerken sind Lücken entstanden, die Loibelsberger nun mit 13 Kurzgeschichten schließt. Im eben erschienen Titel »Kaiser, Kraut und Kieberer« ermittelt Nechyba nicht nur im alten Wien, sondern auch in Venedig, in Freiburg im Breisgau sowie in Röschitz im Weinviertel.
Liebevoll und brutal
Zusätzlich erhalten Nechyba-Fans interessante Einblicke in sein Privat- und Seelenleben. Die treuen Leser sind schon mit der Brutalität bei Nechybas Vernehmungen von Verdächtigen vertraut, aber die Anwendung von Foltermethoden die an »Waterboarding« erinnern, wollen nicht so recht zum sonst eher gemütlich skizzierten Charakter passen. Denn eigentlich ist Nechyba ein liebevoller Genussmensch, der mit seiner Frau gerne in Zweisamkeit kocht und speist. Aber scheinbar verlangen besondere Situationen nach besonderen Maßnahmen. So wie bei der finalen Begegnung mit dem Naschmarkt-Mörder Aloysius von Schönthal-Schrattenbach...
Wiener Seele
Loibelsberger ist ein fundierter Kenner der Alltagshistorie zur Jahrhundertwende und pflegt die traditionelle Wiener Mundart in all seinen Nechyba-Werken. Dass er sich auch über die Wiener Seele Gedanken macht, zeigt er in seiner unlängst herausgegebenen Anthologie, wo sich 13 Autorinnen und Autoren aus drei Generationen diesem Thema annähern.
Cover: Kaiser Kraut KiebererKaiser, Kraut und Kieberer:Ermittlungen im alten Wien, in Venedig und FreiburgGerhard Loibelsberger279 Seiten, PaperbackGmeiner Verlag
Wiener Seele:
Spannendes und Skurriles über die Donaumetropole
Gerhard Loibelsberger (Hg.)
283 Seiten / Gebunden
Gmeiner Verlag
(von Bernhard Degen)
