Bordeaux: Weingarten-Pestizide machen Kinder krank

23 Schulkinder litten plötzlich unter Kopfschmerzen und Übelkeit, nachdem ein benachbarter Winzer Fungizide ausgebracht hatte.

Wie hierzulande wird zur Zeit auch in Frankreich intensiv gegen Peronospora und Oidium (falscher und echter Mehltau) gespritzt. Dass dabei mancherorts wenig Rücksicht auf die Umwelt genommen wird, zeigt ein Vorfall in der Region Blaye in Bordeaux: 23 Schüler klagten plötzlich über Übelkeit und Kopfschmerzen. Einige Kinder mussten in ein Krankenhaus gebracht und dort beobachtet werden. Zum Glück verschwanden die Symptome innerhalb von 24 Stunden wieder und alle konnten binnen weniger Tage wieder die Schule in Villeneuve besuchen. Schuld an der Erkrankung war wohl ein Winzer, der in seinem Weingarten Pestizide ausgebracht hatte. Das berichtet decanter.com.

Vom Winde verweht
Die zuständige Behörde für Ernährung und Landwirtschaft teilte mit, die Symptome würden genau jenen bei Pestizidbelastung entsprechen. Die Chemikalie sei zwar legal und werde häufig verwendet, doch bei der Anwendung sei nicht ausreichend Rücksicht auf die Umgebung genommen worden. So habe der Wind Reste des Fungizids zur nahegelegenen Schule geweht. Ob auf die Eigentümer des Weingartens – einer davon ist pikanterweise der Bürgermeister Villeneuves – gerichtliche Konsequenzen zukommen, ist noch unklar.

Der Bordeaux Weinverband CIVB will jedenfalls neue Empfehlungen zum sicheren Sprühen von Pestiziden herausbringen: So sollen Hecken um Weinberge in der Nähe von Schulen gepflanzt werden und Chemikalien nur noch außerhalb der Unterrichtszeit ausgebracht werden.

(bed/sb)

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