Bollinger Champagner vor Österreich-Offensive

WeinArt ist ab sofort offizieller Generalimporteur und will die Legende aufleben lassen.

Bollinger ist eine der ganz großen Marken der Champagne und fristet in Österreich bislang ein verkanntes und unterschätztes Dasein. Nun übernimmt WeinArt Vermarktung und Vertrieb des Kult-Champagners. Das oberösterreichische Unternehmen ist vielen ein Begriff für herausragende Burgunder sowie Spitzenweine aus aller Welt und erlangte durch historische Vertikalverkostungen überregionale Bekanntheit.

Katharina Wolf
Katharina WolfWeinArt-Geschäftsführerin Katharina Wolf freut sich über den Deal: »Es macht dieses Jahr für mich zu etwas ganz Besonderem. Nach langem Ausharren und viel Geduld, darf ich verkünden, dass WeinArt ab sofort der offizielle Generalimporteur des einzigartigen Champagnerhauses ›Bollinger‹ für den österreichischen Markt ist. Ein jahrelanger Traum ist in Erfüllung gegangen und gleichzeitig eine große Herausforderung an uns herangetreten. Champagne Bollinger ist für mich die logische Ergänzung zu unserem exklusiven Portfolio. Keine ›Grande Marque‹ würde besser zu WeinArt passen und daher verkünde ich diese Neuigkeit voller Stolz und großem Enthusiasmus. Wir werden Champagne Bollinger in Österreich aus dem Dornröschenschlaf erwecken und aus den Supermärkten entfernen. Wir wollen dahin, wo ein solch großartiger Champagner hingehört und zwar in die Top- Gastronomie sowie zu Weinliebhabern nach Hause. Mit dem heutigen Tage beginnt eine neue Ära für WeinArt und für Champagne Bollinger sowie für den österreichischen Champagnermarkt.«

Lily Bollinger
Lily BollingerBollinger ist nicht zuletzt durch das legendäre Zitat von Madame Lily Bollinger bekannt: »Ich trinke Champagner, wenn ich froh bin, und wenn ich traurig bin. Manchmal trinke ich davon, wenn ich alleine bin; und wenn ich Gesellschaft habe, dann darf er nicht fehlen. Wenn ich keinen Hunger habe, mache ich mir mit ihm Appetit, und wenn ich hungrig bin, lasse ich ihn mir schmecken. Sonst aber rühre ich ihn nicht an, außer wenn ich Durst habe.«

Geschichte
1829 wurde das Haus Bollinger von Jacques Bollinger zusammen mit Athanase de Villermont in Ay gegründet. Sehr schnell erlangte das Haus einen guten Ruf auf dem internationalen Markt. Bollinger wird heute immer noch von den Familienmitgliedern geführt und ist damit eines der ganz wenigen bedeutenden Champangerhäuser, die sich in Privatbesitz befinden. Bollinger verfügt über 151 Hektar eigene Weinberge, die sich vorwiegend in Grands- und Premiers-Crus-Lagen befinden. Die Trauben decken 70 Prozent des Bedarfs und verleihen den Weinen ihre Gleichmäßigkeit und Qualität. Die verbleibenden 30 Prozent werden von Grands-Crus- und Premiers-Crus-Weinbauern dazugekauft. Bollinger verwendet nur Cuvée-Most der ersten Pressung, der Saft der zweiten Pressung wird verkauft. Die erste Gärung der Weine, die für die Assemblage der Special Cuvee bestimmt ist, findet in Gärtanks oder Eichenholzfässern statt. In außergewöhnlich guten Jahren fermentiert das Haus Bollinger einen großen Teil seiner Weine in kleinen Eichenholzfässern und zwar Parzelle für Parzelle, Cru für Cru, Rebsorte für Rebsorte. Dabei werden nur alte Fässer benutzt, um sicherzustellen, dass weder Tannin noch Eichenaromen die Weine beeinflussen. Der Stil von Bollinger ist geprägt von Pinot Noir, der aus den prestigereichen Böden von Ay, Bouzet und Verzenay hervorgeht. Seine Typizität verleiht dem Wein Komplexität, Weinigkeit und Vollmundigkeit.

Bollinger Weingärten in der Champagne / Foto beigestellt

Bollinger-Stammhaus / Foto beigestellt

Grundwein reift in Magnums
Die Grande Annee und damit auch der R.D. sind zu 100 Prozent, die Special Cuvee zu 80 Prozent aus Grands Crus und Premiers Crus vinifiziert. Die »Reserve«-Weine werden in Magnum-Flaschen, die mit einem Korken verschlossen sind, getrennt nach Lage, Traubensorte und Jahrgang aufbewahrt. Dieses Verfahren ist einzigartig in der Champagne und es versetzt Bollinger in die Lage, seine Reserveweine über einen langen Zeitraum zu erhalten, ohne dass sie ihre Frische und ihren Charakter verlieren. Auf diese Weise verfügt Bollinger über eine echte »Weinbibliothek« und ist somit in der Lage, mit großer Präzision und Erfahrung aus den Reserven diejenigen auszuwählen, die am besten den konstanten Charakter der Assemblage Special Cuvee gewährleisten.

Gut Ding braucht Reife
Die Weine reifen vor dem Degorgieren im Keller: die Special Cuvee mindestens drei Jahre; der Grande Annee mindestens fünf Jahre und der R.D. mindestens acht Jahre. Dieser Reifeprozess ist wesentlich länger als die Mindestanforderung der Appellation Champagne. Dadurch wird den Weinen die nötige Zeit gewährt, um ihre Ausgewogenheit zu erreichen und alle Aromen zu entfalten. Die Grande Annee reift im Keller unter Korkverschluss. Diese Form des Verschlusses mit einem Korken, eine in der Champagne wenig angewendete Methode, ermöglicht es den Weinen sich weiter zu entwickeln, ohne einer zu starken Oxidation ausgesetzt zu sein. Diese Technik garantiert Frische und ermöglicht es, die Aromen und Reinheit des Bouquets zu bewahren.

(Redaktion)

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