Sollen durch das »Labonca-Projekt Bergschecke« wieder öfter auf österreichischen Weiden zu sehen sein.

Sollen durch das »Labonca-Projekt Bergschecke« wieder öfter auf österreichischen Weiden zu sehen sein.
© Mattias Brandstätter

Biohof Labonca setzt sich für seltene Rinder ein

Der Bio-Pionier hat sich die Erhaltung der vom Aussterben bedrohten Bergschecke-Rinder auf die Fahne geschrieben.

Tier möchte man sein – zumindest auf dem Hof von Ulrike und Norbert Hackl in der oststeirischen Marktgemeinde Burgau. Hier wird BIO weiter gedacht und der Fokus auf höchste Tierschutzstandards gelegt. Das neue Projekt der BIO-Bauern sieht die Erhaltung der zurzeit »höchst gefährdeten Rinderrasse« Ennstaler Bergschecke vor. Nach einer enormen Nachfrage im 18. und 19. Jahrhundert sind die Rinder durch Behinderung der Ausfuhr und negative Zuchtauslese mittlerweile fast vollständig von den österreichischen Weiden verschwunden. Die älteste Rinderrasse Österreichs soll daher erhalten werden. Norbert Hackl: »Die Artenvielfalt der über Jahrhunderte entwickelten Nutztierrassen ist durch die Selektionszucht in großer Gefahr. Wir wollen eine Rasse am Leben erhalten, unseren Kunden beste Fleischqualität bieten und zugleich die höchsten Labonca-Haltungsstandards etablieren. In diesem Projekt vereinen wir Artenschutz mit allerbester Fleischqualität und den höchsten Haltungsstandards eines Rindfleisch-Vermarktungsprojekts in Österreich!«

Kämpfen gemeinsam für den Erhalt der seltenen Rinderrasse: Dr. vet. Matthias Brandstätter, Norbert Hackl und Josef F. Lassacher (IG Ennstaler Bergschecken)
© Mattias Brandstätter
Kämpfen gemeinsam für den Erhalt der seltenen Rinderrasse: Dr. vet. Matthias Brandstätter, Norbert Hackl und Josef F. Lassacher (IG Ennstaler Bergschecken)

Ganzjährige Freilandhaltung

Das „Labonca-Bergscheckenprojekt“ sieht vor, dass die Muttertiere in Mutterkuhherden in ihrem Ursprungsgebiet, der Alpenregion Ostösterreichs, auf Almen und ab einem Alter von knapp einem Jahr auf den ausgedehnten Weiden des Labonca-Biohofs gehalten werden. Ausnahmslos nur Bio-Bauernhöfe sind die Basis für die Zucht dieser seltenen Rasse; mindestens sechs Monate lang dürfen die Kälber Muttermilch trinken, werden nicht enthornt und ernähren sich hauptsächlich von Gras, Bergkräutern, Heu und Grassilage. Nach 8 – 12 Monaten wechseln die Jungrinder statt in den Schlachthof nach Burgau auf die Labonca-Weiden, wo sie noch über ein Jahr lang in ganzjähriger Freilandhaltung gehalten werden. Erst mit mindestens 24 Monaten werden die Rinder im Labonca-Weideschlachhaus völlig angst- und stressfrei geschlachtet. Das Fleisch dieser qualitativ höchstwertigen Rinder soll dann 10 – 21 Tage reifen, ehe es in den Verkauf kommt und dem Labonca-Kunden durch die gut marmorierten Stücke wahre Gaumenfreuden und höchsten Fleischgenuss bereitet.
Am Samstag den 4. Juni findet ab 9 Uhr das Biofest auf dem BIO-Hof Labonca statt. Ab 9 Uhr kann man die Produkte des Hofs genießen sowie das Weideschlachthauses oder der Sonnenschweine-Weide besichtigen.

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