Mit Beyond Meat ging es an der Börse zuletzt deutlich nach unten.

Mit Beyond Meat ging es an der Börse zuletzt deutlich nach unten.
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Beyond Meat hat noch wenig Substanz

Der Hersteller von Fleischersatzprodukten liefert im zweiten Quartal schwache Zahlen und muss den Gürtel enger schnallen. Ist der Boom bereits am Ende?

Pflanzen statt Fleisch: Vegetarische Lebensmittel liegen zweifellos im Trend. Doch nun wird ein Rückschlag für die wachsende Branche der Fleischersatzprodukte vermeldet: US-Hersteller Beyond Meat hat im zweiten Quartal den Verlust auf rund 97 Millionen US-Dollar ausgeweitet. Im Vorjahr hatte der Quartalsverlust knapp 20 Millionen Dollar betragen. Der Verlust je Aktie betrug diesmal 1,53 US-Dollar, Analysten hatten mit 1,28 gerechnet.

Abnehmer sind zurückhaltend

Grund für die schwachen Zahlen ist laut Konzernangaben der „Ende des Booms für solche Lebensmittel in den USA.“ Tatsächlich haben sich mögliche Abnehmer wie McDonald´s trotz mehrfacher Tests von Beyond-Meat-Produkten bisher nicht dazu entscheiden können, in großem Stil einzukaufen. Nun sollen bis zu vier Prozent der Stellen abgebaut werden, berichten US-Medien. Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet sich Beyond Meat einen Umsatz von bis zu 530 Millionen Dollar; zuvor waren bis zu 620 Millionen erwartet worden. An der Börse ging es überraschenderweise dennoch kurzfristig sogar nach oben – Anleger hatten offenbar noch Schlimmeres erwartet; zudem war es mit der Aktie in den vergangenen Monaten schon deutlich nach unten gegangen. Derzeit notiert die Aktie bei rund 38 Dollar; in der Boom-Phase 2019 war sie schon bei rund 240 Dollar gelegen.

Branchenhoffnung und (Ex-)Börsenstar

Das börsennotierte Unternehmen Beyond Meat, Inc. Gilt als einer der am stärksten wachsenden Lebensmittelhersteller in den USA und bietet ein Sortiment an pflanzlichen Fleischprodukten. Das 2009 gegründete Unternehmen stellt Lebensmittel her, die in ihrer Textur tierischem Fleisch ähneln und geschmacklich ähnlich schmecken sollen. Die Marke wirbt mit dem Slogan „Eat What You Love“. Wichtigstes Argument ist der Klimaschutz: Wer Fleischersatz statt echtem Fleisch isst, soll beim Kampf dagegen helfen. Fleischproduktion gilt als einer der wichtigsten Gründe für diesen Klimawandel. 2019 ging das Unternehmen an die Börse und galt zwischenzeitlich als eine der „heißesten“ Aktien in den USA. Inzwischen ist die Euphorie deutlich abgekühlt, auch weil immer mehr große Konkurrenten selbst in den Markt drängen. Außerdem dämpfen hohe Inflation und schwache Wirtschaftsentwicklung die Offensive auf Märkten wie Europa.

Redaktion
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