Barkeeper Andreas Obermeier wurde mit dem »Falstaff Lebenswerk« ausgezeichnet.

Barkeeper Andreas Obermeier wurde mit dem »Falstaff Lebenswerk« ausgezeichnet.
© Stefanie Starz

Barkultur: Sie nannten ihn Esel

Man sagt, der Mule heißt deshalb so, weil ein Schluck von ihm den Trinker umhaut wie ein Eselstritt. Klassisch mit Wodka serviert, wird er heute gerne mit Gin getrunken.

Es gibt wenige klassische Drinks, über deren Entstehung man verlässlich Bescheid weiß. Der Ursprung des Mule dagegen ist wohlbekannt: Er entstand im »Cock‘n’Bull«, einem Pub in Hollywood, dessen anglophiler Besitzer Anfang der 1940er-Jahre zu viel Ginger Beer »gebraut« hatte.
Kurz vor Pearl Harbour trat ein Manager des Exil-Smirnoff auf den Plan und meinte, er könnte damit seinen Wodka, der ebenfalls schlecht ging, besser verkaufen. Die Dritte im Bunde war eine russische Emigrantin, die Tausende Kupferbecher loswerden wollte. Der Name? Da die Becher mit einem ausschlagenden Maulesel graviert wurden, war wohl gemeint, dass der Drink einen umhaut wie ein Tritt eines Reittiers. Der weltweite Erfolg stellte sich schließlich in den 1980er-Jahren ein: Wodka verdrängte Gin als Spirit No. 1 in den USA. Und der populäre Mule wurde zu einem Drink-Begriff für alles, was nach Ingwer schmeckte. Egal, ob mit Ginger Ale oder Ginger Beer zubereitet, das wohlgemerkt nur »Beer« heißt, aber eine waschechte Limonade ist. Eine moderne Interpretation mit Gin gibt es rechts.

Cocktailrezept: Spring Pea Mule

Aus dem Falstaff Magazin Nr. 03/2017

Angelo Peer
Angelo Peer
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