© Lukas Ilgner

Barkultur: Andersrum

Sie gehört zu den meistgetrunkenen Spirituosen, aber kaum einer kennt sie: die Cachaça, ein brasilianischer Zuckerrohrbrand. Dabei steckt sie auch im Erfolgsdrink, im Caipirinha.

Im Gegensatz zu Rum, für dessen Herstellung Zuckerrohrmelasse verwendet wird, kommt das Destillat für Premium-Cachaça zu vollen 100 Prozent aus frischem Zu­cker­rohrsaft. Es darf lediglich im Bereich zwischen 38 und 48 Volumenprozent abgefüllt werden, bei Rum hingegen kann das deutlich höher sein. Ungefähr 30.000 Cachaça-Brennereien gibt es in Brasilien, mit einem jährlichen Ausstoß von über einer Milliarde Liter. Das gleiche Grundprodukt wie der »Cachaça arte­sanal« verwendet der »Rhum agricole« aus der französischen Karibik. Sie sind sich auch im Geschmack sehr ähnlich: rustikal, erdig, ungeschliffen, im Gegensatz zum eleganten, fast möchte man sagen dekadenten »normalen« Rum. Dazu passt auch der Name Caipirinha als »der vom Land kommende«. Der Leib- und Magenschnaps Brasiliens ist vor allem zum Mixen von Longdrinks, Batidas, da. Dabei werden frische Säfte oder Früchte (Kokos, Maracuja, Mango, Honig) gepresst oder püriert und mit viel Eis vermengt. Eine Shortdrink-Variation sehen Sie rechts.

Über Gerhard Wanderer

Der Mixologe Gerhard Wanderer, von Falstaff für sein Lebenswerk ausgezeichnet, ist der Cachaça-Fachmann in Wien. Noch mehr Kreationen mit dem Zuckerrohr-Schnaps kann man in seiner Bar »Nightfly’s« in der Dorotheergasse im 1. Bezirk verkosten.

Erschienen in
Falstaff Nr. 08/2018

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Angelo Peer
Angelo Peer
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