Mit Dieter Koschina fungiert hier der beste Koch Portugals nebenbei als »Küchencoach«.
»Es genügt eben nicht, Geld zu haben«, sagt ein Salzburger Insider über eines der Gastro-Sorgenkinder der Stadt. 2010 eröffnete die dank Mediamarkt zu Wohlstand gekommene Familie Kellerhals in Parsch mit dem »Schmederer« ein Restaurant, das nie auf Schiene kam. Der erste Pächter war bald insolvent. Der zweite, Theo Muntigl, ging im Herbst nicht im Guten, landet man doch per »www.schmederer.at« nun bei dessen neuer Wirkungsstätte, dem »Rehkitz« in Kitzbühel. Nun nimmt ein Trio Anlauf Nummer drei. Als Gastgeber agieren Rainer Schmidt, Klavierbauer und für die Tasteninstrumente der Bayerischen Staatsoper verantwortlich, und Rainer Offermann, zuletzt in der Reproduktionsmedizin tätig und einst Betreiber eines Lokals an der Algarve. Dort lernte er Dieter Koschina kennen, einen Vorarlberger, der in der »Vila Joya« zum besten Koch Portugals avancierte und nun hier nebenbei als »Küchencoach« fungiert. Der Start verdient das Prädikat »rätselhaft«. Die Eckdaten: eine verwirrte Servicetruppe, eine der kleinsten Speisekarten der Nation (drei Vorspeisen, zwei Suppen, sieben Hauptgerichte und drei Desserts), eine knappe Weinkarte ohne Jahrgangsangaben und ein Essen, das sich in diesem Luxuslokal gänzlich unauffällig und bodenständig gibt. Nichts gegen Mousse & Tartare vom Räucherfisch mit Roter Rübe, eine orientalisch (und zu lange) geschmorte Lammkeule mit Paprika und Bulgur oder eine sauber gebratene Hühnerbrust mit Borlotti-Bohnen, Chorizo und Lauch. Doch wozu es für diese Küche einen Zwei-Sterne-Koch als Ideengeber braucht, bleibt offen. Die Bilanz von Neowirt Schmidt nach den ersten Wochen: »Sehr schwierig.« Nachvollziehbar.
Sixpack-Bewertung
Essen 43 von 50
Service 15 von 20
Weinkarte 15 von 20
Ambiente 8 von 10
GESAMT 81 von 100
Bewertung Falstaff Restaurantguide
Essen 43 von 50
Service 18 von 20
Weinkarte 17 von 20
Ambiente 8 von 10
GESAMT 86 von 100
€€
Das Schmederer
Kreuzbergpromenade 2
5020 Salzburg
T: +43/(0)662/64 82 63
Mi.–Mo. 11.30–14.30,
18.30–22.30 Uhr
www.das-schmederer.at
Text von Alexander Bachl
Aus Falstaff Nr. 01/2013
