Im neuesten Ableger des Huth-Imperiums bestimmt der Herd die kulinarische Richtung.
Üblicherweise sucht man sich als Wirt erst ein Lokal und kauft dann einen Herd. Gabi und Robert Huth drehten die Sache um. Erst legten sie sich einen jener sauteuren Grillöfen der spanischen Luxusmarke »Josper« zu, dann fanden sie nach einigen Monaten einen geeigneten Aufstellort für das holzkohlenfressende Ding.
Mit der Filiale im »Haus der Musik« wurden die Huths ihrer bisherigen Standortphilosophie ein wenig untreu. Die drei anderen Lokalitäten befinden sich in der Schellinggasse im Radius von fünfzig Metern, bislang konnte Robert Huth sein kleines Imperium in einer Minute abschreiten. Die neue Nummer vier ist immerhin ein paar Hundert Meter weit weg und zudem in versteckter Lage im Dachgeschoß des Wiener Musik- und Klangmuseums. Wer denkt, das Publikum scheue den Weg nach oben, irrt gewaltig. Die besteingeführte Marke »Huth« zieht.
Das Angebot ist klein gehalten, und fast alles bekommt ein wenig von der Hitze und Raucharomatik des »Josper« ab. Das gilt für ausgezeichnete Garnelen »aglio e olio« ebenso wie für das geröstete Hausbrot. Die spanische Spielart des gefüllten Paprika kommt in Gestalt von rauchigen Pimientos mit saftigem Ochsenschlepp auf weißer Bohnenpaste. Alle Köche kämpfen anfangs ein wenig mit der enormen Hitze eines »Josper«, so bekam der Saibling eine leichte Überdosis, während das ausgelöste Ripperl vom Tullnerfelder Schwein genau richtig angekrustelt aus dem Grill genommen wurde. Dass selbst Schmorgerichten ein Hauch Rauch guttut, belegten Kalbsbackerln mit Schmorzwiebelpüree. Steaks gibt’s natürlich auch. Viele Jahre überließ die Gastronomie das Thema Grillen komplett den Freizeitbrutzlern, nun erobern die Profis das Terrain zurück. Und das ist gut so.
von Alexander Bachl
Sixpack-Bewertung
Essen 43 von 50
Service 16 von 20
Weinkarte 14 von 20
Ambiente 8 von 10
GESAMT 81 von 100
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Falstaff Restaurantguide
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Huth Im Haus der Musik
Seilerstätte 30
1010 Wien
T: +43/(0)1/512 03 11
Di.–Sa. 12–24 Uhr
www.zum-huth.at
aus Falstaff 06/2011
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