Bachls Restaurant der Woche: Zomm
In dem Tiroler Restaurant kommt alles »zomm«: Das Zusammenspiel mit regionalen Lieferanten, Offenheit gegenüber den Gästen und die beiden ehemaligen Kollegen, die den Gasthof übernahmen.
»Meintest du: Zoom?«, fragt Google. Antwort: Nein. Doch mit Wörtern aus lokalen Dialekten tut sich die Mutter aller Suchmaschinen schwer. »Zomm« leitet sich von zusammen ab und soll auf die Paarung in der Küche, das Zusammenspiel mit regionalen Lieferanten und die Offenheit gegenüber Gästen aller Art anspielen. Thomas Kluckner und Waal Sterneberg werkten zusammen in Jonnie Boers Dreisterne-Lokal »De Librije« im niederländischen Zwolle. Beide »zomm« übernahmen kürzlich den seit Jahren leer stehenden »Meilerhof« an der stark befahrenen B177 unweit von Seefeld. Optisch liegt die Anmutung zwischen Straßengasthaus und Raststätte.
Einmal drinnen, ist man völlig abgeschieden vom Verkehr und blickt auf das Inntal. Die Karte bietet beides – schnelle, sehr gute Kost für Durchreisende. Und Ausgefeiltes für jene, die Verweilen können. Letztere dürfen sich über optisch überaus attraktive Dinge wie »Alpensashimi Vol. 2« freuen – ein Teller voller präzise drapierter Blätter Kapuzinerkresse, darunter knusprige Brotscheiben und ein Gemisch aus mariniertem Saibling mit gegrillten Zucchini, Holunder und Sauermilch. Nach der Falstaff-Wertung ein Drei-Gabel-Gericht. Deutlich deftiger, wiewohl nicht weniger gut abgeschmeckt: Blutwurstgröstel mit Äpfeln. Wer mehrgängig dinieren will, muss bei den »Mains« die Portionsgröße bedenken. So etwa beim Filet vom Leutascher Eismeersaibling mit Fenchel, Spitzkraut, Kamillen-Beurre-blanc und Safranrisotto, einer sehr soliden Komposition. Das Fleisch kaufen die zwei Chefs möglichst in Gestalt ganzer Tiere. Die kleine Weinkarte listet gut gewähltes aus Österreich und Südtirol. Allerlei Gründe also, das mit eigenen Zufahrten erreichbare Haus anzusteuern.
Zomm
Meilerweg 67
6103 Reith bei Seefeld
T: +43 5212 3225
www.meilerhof.at